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TIPS-Technik

Die Leber stellt im menschlichen Körper das zentrale Stoffwechselorgan dar. Aus dem Magendarmtrakt aufgenommenes Blut wird deshalb über die Mesenterialvenen und die Pfortader zur weiteren Verstoffwechslung der Nährstoffe in die Leber transportiert. Kommt es zu einem knotigen Umbau der Leber im Rahmen einer Leberzirrhose oder einer Thrombose in der Pfortader erhöht sich der Blutdruck im Pfortadersystem. Dies führt zu einem Rückstau und zur Ausbildung einer sogenannten portalen Hypertonie. Es entstehen Aszites (Bauchwasser) und Umgehungskreisläufe in Form von Speiseröhren- und Magenvarizen, die zu schweren Blutungen führen können.

In dieser Situation kann durch das Einsetzen eines Shunts (TIPS) durch einen kleinen Metallstent der Druck in der Pfortader gesenkt werden. Die Abkürzung TIPS steht dabei für transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunt und erklärt den Zugangsweg über die Jugularvene und die Positionierung des Stents in der Leber zwischen Pfortader und abführender Lebervene. Das technische Vorgehen ist in den Abbildungen 1-4 erklärt:

Abb. 1: Nach der Punktion der rechten inneren Jugularvene am Hals wird ein Draht und ein Katheter über den rechten Vorhof in die rechtsseitige Lebervene geschoben.

Abb. 2: Unter Ultraschallführung wird durch das Leberparenchym hindurch die Pfortader punktiert.

Abb. 3: Nach erfolgreicher Punktion wird ein Katheter in die Pfortader eingelegt.

Bildmaterial: Dr. M. Schultheiß

Vor einer TIPS-Anlage erfolgt eine gründliche Untersuchung der Patient*innen um die Indikation zur prüfen, mögliche Kontraindikationen auszuschließen und über das Verfahren sowie Risiken und Nebenwirkungen ausführlich zu informieren. Dies erfolgt meist vorab in einer ambulanten Vorstellung in der TIPS-Ambulanz des Gerok-Leberzentrums. Der Eingriff selbst erfolgt unter stationären Bedingungen und die Patient*innen sind hierbei durch die kontinuierliche Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln sediert.