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Nach Meningokokken-Infektion: Ganze Reisegruppe wird direkt im Bus behandelt

Ein Reisebus mit 57 Passagieren musste auf dem Weg von Spanien zurück nach Köln unfreiwillig einen Stopp im Universitätsklinikum Freiburg einlegen. Einer der Mitreisenden war krank in Spanien geblieben. Auf der Rückreise hatte die Reiseleitung die Nachricht erhalten, dass er in einem Krankenhaus behandelt wird und an Meningitis verursacht durch Meningokokken erkrankt ist. Die Reisegruppe, die hauptsächlich aus Kindern und Jugendlichen besteht, meldete sich daraufhin noch in der Nacht im Universitätsklinikum Freiburg.  

„Wenn in einer Gruppe oder Familie ein Meningokokken-Fall auftritt, müssen alle, die mit dem Erkrankten Kontakt hatten, schnellstmöglich einer Antibiotikaprophylaxe unterzogen werden“, sagt PD Dr. Hans-Jörg Busch, Ärztlicher Leiter Medizin des Universitäts-Notfallzentrums des Universitätsklinikums Freiburg. Aus diesem Grund steuerte der Bus am Vormittag das Universitätsklinikum Freiburg an. Dort gingen Ärztinnen und Ärzte des Universitäts-Notfallzentrums an Bord des Reisebusses und befragten zunächst die Passagiere nach möglichen Symptomen.

Zwanzig Jugendliche wurden im Notfallzentrum einer eingehenden neurologischen Untersuchung, in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und der Neurologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg, zugeführt. Bei keinem der Reisenden ergab sich ein weiterer Verdacht auf eine Meningokokkenerkrankung. Alle 57 Reisenden bekamen im Bus von den Ärzten des Notfallzentrums eine sogenannte Antibiotikaprophylaxe verabreicht. Nach zwei Stunden konnte die Reise Richtung Köln fortgesetzt werden. „57 Patienten auf einen Schlag ist nicht alltäglich“, so Dr. Busch. „Aber genau für solche unvorhersehbaren Fälle sind wir im Universitäts-Notfallzentrum rund um die Uhr gerüstet.“

Eine Meningokokken-Infektion ist eine schwere Erkrankung, die innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden kann. Die Bakterien Neisseria meningitidis, auch Meningokokken genannt, verursachen meist eine eitrige Hirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis, seltener eine Blutvergiftung. Am häufigsten werden Meningokokken als Tröpfcheninfektion übertragen. Die Bakterien befinden sich im Nasen-Rachenraum des Menschen. Sie gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinsten Speichel-Tröpfchen in die Luft und können eingeatmet werden. Die Erreger können auch bei engem Kontakt mit Erkrankten als Schmierinfektion übertragen werden, zum Beispiel durch Berührung des Nasensekrets.

Bildunterschrift: Dr. Caroline Busche (links) und PD Dr. Hans-Jörg Busch (rechts) vom Universitäts-Notfallzentrum verabreichen der Reisegruppe vorsorglich Antibiotika, um eine Menigokokken-Infektion zu verhindern
Bildrechte: (c) Universitätsklinikum Freiburg

Kontakt:
Benjamin Waschow
Leiter Unternehmenskommunikation / Pressesprecher
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-19090
benjamin.waschow@uniklinik-freiburg.de


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