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Essstörungen

Die Essstörungen Anorexia nervosa (AN), Bulimia nervosa (BN) sowie die Binge-Eating Störung (BES), sind insbesondere in der ersten Lebenshälfte bedeutsam. Vor allem die Anorexia nervosa kann zu gravierenden Einschränkungen der psychischen und körperlichen Entwicklung führen. Alle Essstörungen sind bei Betroffenen und bei Angehörigen mit einem hohen Leidensdruck verbunden und bedürfen einer möglichst frühzeitigen Behandlung. Essstörungen treten häufiger bei Frauen auf, aber auch Männer können betroffen sein.

Essstörungen sollten psychotherapeutisch und von erfahrenen Therapeuten behandelt werden. In Einzelfällen kann bei der Bulimia nervosa oder der Binge-Eating Störung eine ergänzende pharmakologische Therapie sinnvoll sein.

Bei der Anorexia nervosa und der Bulimia nervosa kann problematisches Sporttreiben (bis hin zur Sportsucht) ein Teil des Krankheitsbildes sein und sollte in der Therapie berücksichtigt werden. Gleichzeitig gehen bestimmte Sportarten (Ballett, Eiskunstlauf, Langstreckenlauf, Ringen, Skispringen, Klettern) mit einem erhöhten Risiko einher, eine Essstörung zu entwickeln.

 

Informationen für Betroffene und Angehörige finden Sie hier:

Erfahrungsberichte von Betroffenen mit einer Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa finden Sie hier:

Behandlungsangebote unserer Klinik

In unserer Spezialambulanz für Essstörungen bieten wir ausführliche Gespräche an, in denen es um Fragen der Diagnostik und Empfehlungen für eine Therapie geht.

Sollte eine ambulante Psychotherapie indiziert sein, werden wir Sie an erfahrene niedergelassene Therapeuten weitervermitteln. In Einzelfällen ist auch eine Therapie in unserer Ambulanz möglich. Bei der Notwendigkeit einer intensiveren Behandlung ist eine Aufnahme in unsere Tagesklinik oder auf unsere Station Krehl möglich. Dort bieten wir spezialisierte Therapieprogramme für alle drei Essstörungen an. Die Therapieprogramme beinhalten folgende Komponenten:

  • eine Therapievereinbarung (Absprachen zu Gewicht, Ausgang, Mahlzeiten)
  • Einzeltherapie
  • Gruppentherapie
  • Essbegleitung und Arbeit mit einem Esstagebuch
  • Essstörungsgruppe
  • Körpertherapie
  • Musik- oder Gestaltungstherapie
  • Psychosomatische Visiten
  • Sportangebote und Physiotherapie
  • Familien- /Paargespräche, Familienrekonstruktionsgruppe
  • Entspannungstherapie
  • Gespräche mit dem Sozialdienst, ggfs. Besuch der Klinikschule oder Arbeitsversuche

Unsere therapeutische Grundorientierung ist psychodynamisch und integriert systemisch-familientherapeutische und verhaltenstherapeutische Elemente. Die Teams der Tagesklinik und der Station haben mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Behandlung essgestörter Patienten. Das Vorgehen richtet sich nach den aktuellen Leitlinien und erfolgt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen DGESS.

Weitere Informationen zur Behandlung der Anorexia nervosa finden Sie hier: Stationäre Behandlung der Anorexia nervosa.

Seit 2017 orientiert sich das Behandlungskonzept und die therapeutische Grundhaltung in unserer Tagesklinik an Konzepten der mentalisierungsbasierten Therapie (MBT). Die Wirksamkeit und Wirkweise von MBT bei Essstörungen wird derzeit wissenschaftlich im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht (siehe auch MBT bei Essstörungen).

Prof. Dr. Almut Zeeck und Prof. Dr. Armin Hartmann gehören seit mehreren Jahren zu den FOCUS TOP-Medizinern im Bereich Essstörungen und waren aktiv an der Entwicklung der deutschen Behandlungsleitlinien beteiligt. Sie sind Gründungsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen DGESS.

Zu Forschung im Bereich Essstörungen siehe: