Ablauf der Photoimmuntherapie – gezielte Wirkung in fünf Schritten
Die Photoimmuntherapie verbindet moderne Antikörpertechnologie mit lichtgesteuerter Präzision. In einem klar definierten Ablauf werden Tumorzellen erst markiert, dann sichtbar gemacht und schließlich gezielt zerstört – ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Die folgende Übersicht zeigt, wie aus einem lichtaktivierbaren Farbstoff und einem Antikörper eine hochwirksame und schonende Krebstherapie entsteht.
Wie wirkt die Photoimmuntherapie?
Das Video zeigt anschaulich, wie Antikörper und Licht gemeinsam eine präziseund schonende Zerstörung von Tumorzellen ermöglichen.
Schritt für Schritt: So funktioniert die Photoimmuntherapie

Antikörper-Farbstoff erkennt die Krebszelle
Spezielle Antikörper, die gezielt Tumorzellen erkennen, werden mit einem lichtaktivierbaren Farbstoff verbunden – dargestellt durch die Y-förmige Struktur mit rotem Marker. Nach Verabreichung zirkulieren diese Antikörper-Farbstoff-Konjugate im Körper und suchen gezielt nach Krebszellen mit passenden Oberflächenmerkmalen.

Zielgenaues Andocken an die Tumorzelle
Die Antikörper-Farbstoff-Konjugate binden gezielt an charakteristische Oberflächenmerkmale der Krebszelle. Diese hochspezifische Verbindung sorgt dafür, dass sich der lichtaktivierbare Farbstoff nur in Tumorgewebe anreichert – gesundes Gewebe bleibt verschont. Der Farbstoff liegt nun bereit, um durch Licht aktiviert zu werden.

Der Farbstoff wird in die Krebszelle aufgenommen
Nach dem Andocken wird das Antikörper-Farbstoff-Konjugat von der Krebszelle aufgenommen. Der Farbstoff gelangt in das Zellinnere und verteilt sich dort. In diesem Zustand bleibt er zunächst inaktiv – seine Wirkung entfaltet sich erst, wenn er gezielt mit Licht bestrahlt wird.

Aktivierung durch Licht – die Zelle leuchtet auf
Durch gezielte Bestrahlung mit Laserlicht wird der Farbstoff in der Krebszelle aktiviert. Die Tumorzellen beginnen sichtbar zu fluoreszieren – ein Zeichen dafür, dass der lichtsensitive Wirkstoff reagiert. Jetzt beginnt der zerstörerische Effekt auf die Zelle – präzise und lokal begrenzt.

Zerstörung der Krebszelle – sichtbar und präzise
Die aktivierten Farbstoffe lösen in der Krebszelle einen tödlichen Zellstress aus – die Zelle platzt regelrecht auf und stirbt ab. Gleichzeitig macht das Leuchten die Tumorzellen für das Ärzteteam sichtbar, z. B. während einer Operation. So können betroffene Areale gezielt entfernt werden. Verbleibende Zelltrümmer werden anschließend vom Körper abgebaut – schonend und ohne Schaden am gesunden Gewebe.
Antikörper-basierte Diagnostik und Therapie
Zentrale Klinische Forschung (ZKF)
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Prof. Dr. rer. nat. Philipp Wolf
philipp.wolf@uniklinik-freiburg.de