Das CCI ist eine Einrichtung des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät, in der Patientinnen und Patienten mit Immundefizienz (Abwehrschwäche) untersucht und behandelt und Ursachen, Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen erforscht werden. Es wird als eines von sieben ausgezeichneten Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Besondere am CCI ist das altersübergreifende Konzept und die Interdisziplinarität. Dies bedeutet, dass Kinderärzte und Internisten, Spezialisten für das Abwehrsystem, für Infektionserkrankungen und für Bluterkrankungen und Knochentransplantation sowie Mediziner und Biologen in einer eigenständigen Einrichtung zusammenarbeiten. Das gemeinsame Ziel ist es, durch Zusammenführung der Expertise das Problem Chronische Immundefizienz besser zu verstehen, zu erkennen und zu behandeln.
Das europäische Netzwerk ECRIN besteht seit 2004 und wurde durch das 6. EU-Forschungsrahmenprogramm finanziert. ECRIN bringt nationale Kompetenzzentren und Netzwerke für klinische Studien auf europäischer Ebene zusammen, um multinationale Forschung zu vereinfachen und zu fördern. Die Mitgliedsländer sind in einzelnen Arbeitsgruppen (working groups) vertreten, um Schwierigkeiten zu analysieren und gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten. Regelmäßig nimmt ECRIN durch Erfahrungsberichte und Stellungnahmen auch auf politischer Ebene Einfluss.
ECRIN wird derzeit durch das 7. Forschungsrahmenprogramm weiter gefördert. Ziel ist es, eine nachhaltige Infrastruktur für multinationale klinische Forschung in Europa zu schaffen. Das Studienzentrum selbst war in der Vergangenheit in verschiedenen working groups vertreten (u.a. Regulatory Affairs und Adverse event reporting) und arbeitet aktuell in der working group 4 (Seltene Erkrankungen) mit.
Das FZSE wurde Anfang 2009 von der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum Freiburg gegründet. Im FZSE arbeiten Ärzte und Wissenschaftler von mehr als 20 Kliniken und Instituten verschiedener Fachrichtungen interdisziplinär eng zusammen, um eine spezialisierte und koordinierte Diagnostik und Versorgung von Kindern und Erwachsenen mit seltenen Erkrankungen zu gewährleisten. Das Spektrum umfasst schwerpunktmäßig Erkrankungen der Haut, der Muskulatur, des Skelettsystems, der Niere, der Lunge, der Augen, des Bindegewebes, des Knochenmarks oder der Gefäße, chronische Immundefekte aber auch Multiorgansyndrome. Das Konzept des Zentrums beinhaltet eine rege Wechselwirkung und enge Verknüpfung der klinischen Versorgung mit der wissenschaftlichen Forschung. Hohe ärztliche und pflegerische Kompetenz, moderne molekulare Diagnostik, innovative Behandlungsmöglichkeiten und fachübergreifende Zusammenarbeit werden mit international kompetitiver Forschung und mit klinischen Studien verbunden.
Das KKS-Netzwerk leistet als Netzwerk einzelner Koordinierungszentren Klinischer Studien einen substantiellen Beitrag zur Verbesserung der praxisnahen klinischen Forschung in Deutschland.
In Kooperation mit universitären Studieneinrichtungen, Versorgungszentren und mit der pharmazeutischen sowie medizintechnischen Industrie trägt das KKS-Netzwerk zur beschleunigten Umsetzung von Entwicklungen der Grundlagenforschung in die klinische Praxis bei. Das KKS-Netzwerk engagiert sich, zum Teil in Zusammenarbeit mit führende Gruppen und Forschungsnetzen, auf nationaler und internationaler Ebene für die Verbesserung der klinischen Studienkultur und ist offen für weitere Kooperationen und neue Netzwerkpartner.
Wichtige Informationen und Wissenswertes zu aktuellen Studien, Ausschreibungen und Terminen liefert regelmäßig der KKSN-Newsletter CIRCULAR.
TREAT-NMD ist ein EU-finanziertes Netzwerk (network of excellence) mit Mitgliedern aus Klinik, Forschung, Industrie und Patientenorganisationen, die sich auf dem Gebiet neuromuskulärer Erkrankungen engagieren. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, die klinische Entwicklung innovativer Therapieansätze zu unterstützen und zu beschleunigen. Im Mai 2007 wurde das Clinical Trial Coordination Centre (CTCC) als eine Aktivität des TREAT-NMD Netzwerkes in Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Neuropädiatrie des Universitätsklinikums Freiburg und dem Studienzentrum gegründet. Ziel und Aufgabe des CTCC ist es, sowohl pharmazeutische Unternehmen als auch akademische Prüfärzte bei der Planung, praktischen Durchführung und Auswertung von meist multizentrischen und oft internationalen klinischen Studien auf dem Gebiet neuromuskulärer Erkrankungen mit der vorhandenen Expertise und den vorhandenen Servicestrukturen zu unterstützen.
Im Rahmen dieses Projektes wurde am Studienzentrum eine Rechtsdatenbank mit internationalen und nationalen Regularien zu klinischen Studien entwickelt. Diese soll die Planung und Durchführung internationaler, aber auch nationaler Studien erleichtern.
Die seit Juni 2008 bestehende Datenbank beinhaltet mittlerweile Informationen aus 15 europäischen Ländern. Neben Gesetzestexten enthält die Datenbank auch externe Links und Kontaktdaten wichtiger Ansprechpartner in den Ländern. Die Datenbank ist online erreichbar und die Benutzung kostenlos.