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Endoskopische Vollwandresektion (FTRD)

Bis vor ein paar Jahren war es nur schwer möglich vernarbte Polypen, Geschwülste unter der Schleimhaut oder flache Tumore mit Endoskop und Schlinge abzutragen. Meist wurde dann eine Operation notwendig. Mit der endoskopischen Vollwandresektion (Full Thickness Resection Device, Ovesco Endoscopy – FTRD) steht nun ein neues Instrument zur Verfügung. Es ermöglicht die Teilentfernung der Darmwand, wobei diese gleichzeitig wieder mit einem Clip verschlossen wird. Die Technik kann im Dick- oder Mastdarm angewendet werden. Hier können Sie ein Beispielvideo sehen: YouTube ►


Beim FTRD wird eine spezielle Kappe auf die Spitze des Endoskops gesetzt. Eine kleine Zange darin greift die Darmwand im betroffenen Bereich und zieht diese mit all ihren Schichten in die Kappe hinein. Danach wird ein Clip um den nun eingezogenen Darmabschnitt gelegt und dieser mittels Schlinge herausgeschnitten. Der Clip ist ein Kurzzeit-Implantat, das verhindert, dass ein Loch in der Darmwand entsteht.

Mit der Technik ist es in vielen Fällen möglich, eine Vollwandresektion des fraglichen Dickdarmbereichs vorzunehmen, um ausreichend Gewebe untersuchen zu können. Dafür musste bislang meist operiert werden. Angewendet wird die Technik aber auch, wenn nach Abtragen eines Polyps oder frühen Karzinoms unklar ist, ob alle Teile vollständig entfernt wurden. Das FTRD wurde bislang nur im Dickdarm eingesetzt. An unserer Klinik werden derzeit modifizierte Instrumente für den Einsatz im Magen und Dünndarm im Rahmen von klinischen Studien evaluiert.

Die Vollwandresektion wird ausschließlich unter stationären Bedingungen durchgeführt. Die Aufklärung und Beratung über den Eingriff und die möglichen Risiken erfolgt in unserer Sprechstunde Therapeutische Endoskopie. 

Polypenrezidiv auf Narbe (weißliches Areal auf 12 Uhr)

Identifikation des Polypen mit dem FTRD-System

Ansicht nach Vollwandresektion mit Metallklipp-Wandverschluss