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Technologien im PPZ Freiburg

Care Table

Der Care Table ist ein für die Betreuung in der Langzeitpflege entwickeltes Hilfsmittel. Diese Pflegetechnologie gehört zur Kategorie Aktivitätstisch und ist ein mobiles Gerät mit großem Touchscreen, höhenverstellbar, neigbar, rollbar. Versprochen werden eine leichte Bedienung und Reinigung. Der Aktivitätstisch eignet sich für Einzel- als auch Gruppenbetreuungsangebote und bietet Möglichkeiten in verschiedensten Themenbereichen: Sport & Bewegung, Ambiente & Entspannung, Biographiearbeit, Medien, Spiele, Übungen & Aktivierung. Beispielsweise gibt es für Kleingruppen Angebote zum gemeinsamen Zeitvertreib mit sozialem Austausch, mit Spielen wie Bingo oder Mensch Ärger dich nicht. Nun wird der Aktivitätstisch auf seinen potentiellen Nutzen in der akutstationären Versorgung für Patient*innen mit kognitiver Beeinträchtigung erprobt. Erstes Feedback ist sowohl von Seiten der anwendenden Pflegefachpersonen und Therapeut*innen als auch von Patient*innen und deren Angehörigen positiv.

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Soundear III

Lärmampeln sind Messgeräte, die Schallpegel bzw. Lärm der Umgebung visuell darstellen und ebenso per Ampelsignal alarmieren können, wenn es zu laut wird. Mit dem SoundEar III der dänischen Firma SoundEar A/S lassen sich Schallpegel von 30 bis 120 Dezibel (dB) in einem Umfeld von 40 m2 erfassen. Diese Lärmampeln sind mit einem separaten, kalibrierbaren Mikrofon ausgestattet, das auch mit einem Verlängerungskabel an kritischen Orten positioniert werden kann (SoundEar A/S, 2017). Es können Schallpegel erfasst und lokal auf einem USB-Stick bzw. einem Server gespeichert werden. Dies ermöglicht Umgebungsgeräusche, wie z.B. auf einer Intensivstation, in Echtzeit darzustellen, aber auch die Daten retrospektiv auszuwerten. Innerhalb der Software können unterschiedliche Schallpegelwerte, wie z.B. Mittelwerte über eine Sekunde, Minute oder Stunde, aber auch Spitzenwerte erhoben und ausgewertet werden (SoundEar A/S, 2017). Der Einsatz von mehreren Lärmampeln, beispielsweise auf einer Intensivstation, ermöglicht außerdem, die Umgebung differenziert darzustellen und laute Orte zu identifizieren. Mit der Software lassen sich sowohl Berichte als auch Alarme bei Überschreitung von definierten Grenzwerten über eine gewisse Zeit per E-Mail automatisiert zusenden. Für jedes Ampelsignal (grün, gelb, rot) lassen sich Grenzwerte in dB festlegen.Hierbei kann man zwischen Tag und Nacht unterscheiden und die Grenzwerte entsprechend variieren. Die visuellen Signale der Lärmampel lassen sich deaktivieren um u.a. Intensivpatient*innen bei ihrer Nachtruhe nicht zu stören (SoundEar A/S, 2017). Im Forschungsprojekt Silent ICU werden Lärmampeln auf Intensivstationen eingesetzt, um mit deren Unterstützung Lärm möglichst nachhaltig zu reduzieren.

Qwiek.up

Qwiek.up ist ein für die erlebnisorientierte Pflege entwickeltes Hilfsmittel in Form eines audiovisuellen Projektionsgerätes, welches großflächige Bildsequenzen mit optionaler Klangkulisse an die Wand oder Decke ermöglicht. Sogenannte Erlebnismodule mit Videos und Fotos sind von einem USB-Stick abrufbar. Es stehen beispielsweise naturbezogene Module (wie ein virtueller Waldspaziergang oder Sternenhimmel) sowie abstrakte Module (wie Seifenblasen oder geometrische Animationen) zur Verfügung. Eine Zusatzoption besteht darin, USB-Sticks mit eigenen Video- oder Bilddateien zu bespielen, um individuelle Inhalte (Familienfotos und -videos) zu vermitteln. Mit Blick auf Möglichkeiten der Betreuung, Aktivierung und Orientierung sollen Überreizungen und Desorientierung Pflegebedürftiger – insbesondere Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen und/oder Bettlägerigkeit – reduziert und das Wohlbefinden gesteigert werden. Bisher wurde das Qwiek.up hauptsächlich in der Langzeitpflege eingesetzt und wird nun auf seinen potentiellen Nutzen im Akutkrankenhaus erprobt.

Active Mobilisation System

Das Active Mobilisation System (AMS) ist eine von der Firma compliant concept AG entwickelte Schaumstoffmatratze mit Lattenrost, welche mittels elektrisch betriebener Module eine sanfte Seitwärtsbewegung (Wiegebewegung) ausführt und damit für eine Druckentlastung der für eine Dekubitusentwicklung kritischen Haut- und Gewebezonen sorgen soll. In einem Praxistest zeigte sich das AMS als hilfreiches Hilfsmittel zur Dekubitusprophylaxe bei neurologischen und neurochirurgischen Patient*innen. Überraschend war der positive Effekt das AMS bei Patient*innen mit Schmerzen.

Mobility Monitor

Die Bettsensorik Mobility Monitor ist ein Hilfsmittel, welches die Bewegungen von Patient*innen aufzeichnet und auf einen Monitor überträgt. Das Personal erhält so in Realzeit Informationen zur Häufigkeit der Bewegungen und zu druckentlastenden versus nicht-druckentlastenden Bewegungen von Patient*innen. Eine Ampelfunktion zeigt an, wenn ein Zeitlimit ohne druckentlastende Bewegung erreicht wird. Die Pflegenden können auf diese Weise eine passgenaue Positionierung ermöglichen, wodurch eine Über- und Unterversorgung vermieden werden kann. Über die Analyse des Bewegungsprofils können zusätzlich Informationen zu Unruhezuständen (z.B. bedingt durch Schmerzen, Ängste oder eine Delirsymptomatik) gewonnen werden und entsprechende Interventionen frühzeitig eingeleitet werden. Optional verfügt das System über eine 360°-Bettausstiegsinformation. Sowohl bei der Überschreitung des Zeitlimits ohne druckentlastende Bewegung als auch bei einem Bettausstieg kann nach Bedarf ein Signal über die Lichtrufanlage an die Pflegenden gegeben werden.

Actilog Basic S

Actilog Basic S ist eine Sensormatte zur Bettausstiegsinformation, die speziell für Menschen mit beeinträchtigter Orientierung, wie z.B. bei Delir, Demenz, Schlafstörungen und/oder Einschränkung der Koordination entwickelt wurde. Die Matte wird unter der Matratze positioniert und löst bei Druckentlastung durch Verlassen des Bettes ein Signal aus, das mittels Funkempfänger an die Rufanlage weitergeleitet wird und Pflegende zeitnah über das Geschehen informiert. In ersten Funktionstests gab es positive Rückmeldung zum einfachen Handling des Systems und die zeitnahe Bettausstiegsinformation wurde von Pflegenden als hilfreich bewertet. Das System wird 2020 in einem größeren Projekt evaluiert.

XSensor OR

Das Auflagedruck-Messsystem XSensor OR der Firma Foresite bietet eine Möglichkeit der Erfassung von Auflagedrücken des Patienten während der OP. Mithilfe des XSensor OR können Rückschlüsse auf die Be-/Entlastung des Gewebes des Patienten durch die Lageveränderung während der OP geschlossen werden. Im Praxistest zeigte sich der XSensor OR in der Messung bei Patient*innen mit herzchirurgischen Eingriffen >4 Stunden als wertvolles Instrument zur Feststellung von Auflagedrücken. Es wird im Weiteren bei der Anschaffung von neuen OP-Tisch-Auflagen oder Lagerungsmaterialien und zu Lehrzwecken eingesetzt werden.

Double®

Double® ist ein Telepräsenzsystem das ohne zusätzlichen Programmieraufwand einsetzbar ist. Es besteht aus einem fahrbaren Fußteil mit einer höhenverstellbaren Halterung, auf der ein Tablet-PC mit Kamera installiert ist. Das System ist über einen PC oder ein Tablet fernsteuerbar, wodurch eine mobile Möglichkeit der Videokonferenz entsteht. Es besteht auch die Möglichkeit, den Bildschirm zu teilen oder weitere Personen als „Gäste“ in die Videokonferenz einzubinden. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Kommunikation auf der „Double-Seite“ nicht an einen festen Ort gebunden ist, die Person dort die Hände frei hat und so eine im Gegensatz zu „klassischen“ Videokonferenzsystemen erweiterte Optionen der sozialen Interaktion entstehen. Diese können beispielsweise im Rahmen des klinischen Supports, der Einbindung von Angehörigen oder in Lehr-/Lernsituationen genutzt eingesetzt werden.

Pflegepraxiszentrum Freiburg

Hugstetterstr. 49
79106 Freiburg
Tel.: 0761 27019022
E-Mail: ppz-freiburg@uniklinik-freiburg.de

 

Projektpartner

Universität Freiburg