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Die Auswirkung von Achtsamkeitsmeditation auf das visuomotorische Bewegungsverhalten und die Handlungswahrnehmung: Eine EEG Studie mit Kurz- und Langzeitmeditierenden

Stefan Schmidt und José Raúl Naranjo

Die Wahrnehmungen von Handlungen und die Zuschreibung der Verursachung sind zentrale Themen der neurowissenschaftlichen Bewusstseinsforschung. Die Zuschreibung von Verursachung umfasst die Fähigkeit eigene Handlungen einschließlich ihrer sensorischen Konsequenzen von solchen Handlungen zu unterscheiden, die von externen Verursachern gesteuert werden. Das Zusammenspiel von Wahrnehmungs- und Bewegungsbewusstsein ist der zentrale Ansatzpunkt, um zu verstehen, wie das Gehirn zwischen selbstverursachten und extern bedingten Ereignissen unterscheidet und es damit auch zu einer bewussten Wahrnehmung der Selbst- bzw Fremdverursachung kommt. Es gibt mehrere pathologische Bedingungen bei denen die Bewegungswahrnehmung stark eingeschränkt ist und die sich daher für die Untersuchung dieses Zusammenspiels anbieten. Auf der anderen Seite ist jedoch auch bekannt, dass eine intensive Meditationspraxis dazu führt, dass die für die Wahrnehmung der Selbstverusachung notwendigen kognitiven Prozesse, wie Aufmerksamkeitslenkung nach innen oder Selbstaufmerksamkeit, gefördert werden. Obwohl mehrere EEG Studien die Auswirkung von Meditation auf Gehirnaktivität, Wahrnehmungsprozesse und Bewusstsein untersucht haben, ist immer noch unklar wie Meditation zu einer verbesserten sensormotorischen Integration, sowie zu einer verbesserten Wahrnehmung von Verursachung führt. Bisherige Studien haben widersprüchliche Ergebnisse zu der Frage, wie sich Meditation auf die Körperbewegungen auswirkt, hervorgebracht. Hauptziel dieser Studie ist es nicht nur das visuomotorische Bewegungsverhalten und die subjektive Wahrnehmung der Selbstverursachung zu untersuchen, sondern auch die kortikalen Korrelate dieser Prozesse bei zwei Stichproben von Lang- und Kurzzeitmeditierenden zu vergleichen. Dies wird durch die Messung von EEG Aktivierungsmuster bei einer speziellen Zielereichungsaufgabe erreicht. Die Versuchspersonen müssen auf einer Projektionsoberfläche ein eingeblendetes Ziel mit der Hand erreichen. Durch eine Manipulation kann dabei das visuelle Feedback der eignen Bewegung beeinflusst und verändert werden. Wir vergleichen eine Stichprobe von meditations-unerfahrenen Personen vor und nach einem intensiven achtwöchigen Meditationstraining mit einer Gruppe von Langzeitmeditierenden (Mönche/Nonnen, Meditationslehrer/innen) sowie mit einer Kontrollgruppe Nicht-Meditierender.

Die Studie wird von der Bial-Stiftung, Porto, Portugal.