Zu den Inhalten springen

Computertomographie (CT)

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins. Um Herz- und Gefäßerkrankungen rechtzeitig erkennen und therapieren zu können, steht dem Universitäts Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen, am Standort Bad Krozingen, ein speziell hierfür optimierter Computertomograph (CT) zur Verfügung.  Der „Somatom Force“ ist ein Computertomograph der neuesten Generation, welcher eine hochpräzise Diagnostik und Therapie bei stark reduzierter Strahlendosis und geringerer Kontrastmittelgabe ermöglicht.

Mit Hilfe von zwei Röntgenröhren und zwei 128-Schichten-Detektoren, die in Blitzgeschwindigkeit gleichzeitig um den Körper rotieren ist ein CT Scan des gesamten Herzens in nur 250 Millisekunden (weniger als ein halber Herzschlag) und mit weniger als einem Milli-Sievert möglich.

Im Gegensatz zum Herzkatheter ist das Cardio-CT weniger invasiv, da anstelle einer Punktion einer Schlagader (Arterie) die Kontrastmittelgabe wie bei einer Blutentnahme über eine Armvene erfolgen kann.

Die besondere Stärke des Cardio-CT liegt im verlässlichen Ausschluss von Verengungen der Herzkranzgefäße (Auschluss koronare Herzerkrankung).

52-jähriger Mann mit unklarem Thoraxschmerz. Die Volume Rendering Bilder und die multiplanaren Reformationen erlauben den sicheren Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung (Dosis 0,9 mSv).

Sollte in der Untersuchung eine Verengung (Stenose) eines Herzkranzgefäßes festgestellt werden, so kann anhand des Schweregrades der Verengung Ihr persönliches Risikoprofil abgeschätzt werden. Im Falle schwerwiegender Stenosen kann die zeitnahe Durchführung eines Herzkatheters, in dem die Möglichkeit zur Aufdehnung und Einbringung eines Stents besteht, veranlasst werden.

57-jähriger Mann mit retrosternalem Brennen beim Joggen. Das Volume Rendering Bild (A) sowie die multiplanare Reformation (B) zeigen eine hochgradige Stenose der Vorderwandarterie durch einen weichen Plaque, die im Herzkatheter (C) erfolgreich gestentet werden konnte (D).

Weitere häufige klinische Anwendungsmöglichkeiten sind die Darstellung von Fehlbildungen der Herzkranzgefäße, die Darstellung thorakaler Gefäße vor und nach Intervention bzw. Operation und die Diagnostik vor kathetergestütztem Herzklappenersatz. Durch die Möglichkeit einer dreidimensionalen Rekonstruktion des Herzens und der Gefäße ist eine anatomisch sehr anschauliche Bildgebung möglich

Links: 47-jährige Frau mit Luftnot. Die CT zeigt eine Fehlmündung der linken oberen Lungenvene. / Rechts: Ganzkörper CT-Angiographie zur Planung des Zugangsweges für einen minimal invasiven Herzklappenersatz (TAVI) bei einer 83-jährigen Frau (Scanzeit 1,7 Sekunden).

Prinzipiell kann jeder Patient mit dieser Methode untersucht werden, wobei das Vorliegen eines regelmäßigen Herzrhythmus eine wünschenswerte Voraussetzung ist. Bei Kontrastmittelgabe sind bekannte Allergien, Schilddrüsen- oder Nierenerkrankung zu beachten. Da Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein.