Forschung
Zentrum für Notfall- und RettungsmedizinDas Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin bietet die Möglichkeit zum Engagement in verschiedenen Forschungsbereichen.
Schwerpunkte stellen die Reanimatologie, Versorgungsforschung und die digitale Notfallmedizin dar.
Neben den unten aufgeführten einzelnen Arbeitsgruppen finden Sie bitte hier ausgewählte Publikationen des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin mit Fokus auf die klinische Patientenversorgung im Alltag.
Die Arbeitsgruppe für digitale Notfallmedizin entwickelt gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern Lösungen für ein profundes Verständnis digitaler Prozesse und Daten. Aus diesen Daten entstehen Informationen, aus Informationen entsteht Wissen. Unsere Produkte können werden für Qualitätssicherung und Prozessanalysen, Forschungsvorhaben und Registeranbindungen genutzt werden.
Weitere Informationen finden sich unter Digital Emergency Medicine Group.
Die Arbeitsgruppe Extrakorporale Reanimation am Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin beschäftigt sich mit dem Einsatz von extrakorporalen Zirkulationssystemen in der Reanimation (sogenannte ECPR). In einem interdisziplinären Team arbeiten wir unter anderem an Forschungsprojekten zur klinischen Versorgung von Reanimationspatienten, Testung von Komponenten der extrakorporalen Zirkulation und der experimentellen Evaluation von Therapiezielen bei extrakorporaler Reanimation.
Weitere Informationen finden sich unter AG Extrakorporale Reanimation.
Das Konzept des internistischen-konservativen Schockraums zur Behandlung von schwerstkranken Patienten mit internistisch-neurologischen Krankheitsbildern ist relativ neu und wurde in Freiburg im Jahr 2012 mit dem Bezug des neuen Universitäts-Notfallzentrums etabliert. Im internistisch-konservativen Schockraum werden etwa 1.000 schwer- und schwerstkranke Patienten pro Jahr behandelt. Die Erkrankungsbilder sind sehr verschieden und reichen von Patienten nach Wiederbelebung bei Herz-Kreislaufstillstand, akutem Lungenversagen mit Beatmungstherapie, sowie schweren Infektionskrankheiten, Schockzuständen bis hin zu Schlaganfällen, unklarer Bewusstlosigkeit, oder Vergiftungen.
Weitere Informationen zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Arbeitsgruppe finden sich unter AG Konservativer Schockraum.
Das LESTOR-Projekt (Leitstellen-basierte Erkennung von Schlaganfall-Patienten für eine Thrombektomie und daraufhin abgestimmte Optimierung der Rettungskette) beschäftigt sich mit der frühen, präklinischen Erkennung der Patient*innen mit LVO-Ischämien (Large Vessel Occlusion / Großgefäß-Verschluss). Es setzt an der Prozessoptimierung der präklinischen Zuweisungsstrategien dieser Patienten zu einem neurovaskulären Zentrum mit Möglichkeit zur mechanischen Thrombektomie an und soll dadurch das Outcome von LVO-Patient*innen deutlich verbessern. Das LESTOR-Projekt steht unter Federführung der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des Universitätsklinikums Freiburg.
Weitere Informationen finden sich auf der LESTOR Projekthomepage.
Die PRINCESS2-Studie ist eine randomisierte kontrollierte europäische Multicenter-Studie, zur Untersuchung einer ultrafrühen Kältetherapie bei Patient*innen mit außerklinischem Herzkreislaufstillstand (OHCA). Randomisiert werden Patient*innen mit einem initial schockbaren Rhythmus - entweder in eine Kühlungsgruppe (Beginn präklinisch nasal mittels Rhinochill™) oder in eine Kontrollgruppe mit Fiebervermeidung. Endpunkte sind u.a. das Überleben mit sehr gutem neurologischen Outcome nach 90 Tagen (modifizierte Rankin-Skala 0-1).
Die Studie wurde vom Karolinska Institut aus Stockholm mit dem Team von Dr. Per Nordberg, MD, PhD ins Leben gerufen und folgt den PRINCE und PRINCESS Studien.
Freiburg ist das erste deutsche Zentrum das initiiert wurde und Ende Dezember 2024 den ersten Patienten außerhalb Schwedens einschließen konnte.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.princess2.org/.
00:00-02:36 Begrüßung
02:36-18:42 wissenschaftlicher Hintergrund
18:42-19:35 Beginn Hr. Freigassner
19:35-22:40 Video PRINCESS² Homepage
22:40-40:31 Erläuterung Studienablauf
ab 22:40 Prähospital
ab 30:14 Inhospital
ab 35:55 Zusammenfassung
- >18 Jahre.
- Erste Rhythmuskontrolle: Schockbarer Rhythmus (Kammerflimmern/VT oder bei Ersthelfern AED mit Schockabgabe).
- Bewusstlosigkeit / Bewusstseinsminderung (GCS < 8).
- Innerhalb der ersten 20 Minuten nach Eintreffen vom NEF.
- Nach Atemwegssicherung (supraglottisches Device oder endotracheale Intubation).
- Patient*in kann eingeschlossen werden, bitte einen entsprechenden Vermerk auf dem Präklinik-Bogen notieren.
- Am Rhinochill hängt eine Mappe mit einem Randomisierungsbrief. Wenn alle Einschlusskriterien erfüllt sind und keine Ausschlusskriterien vorliegen (siehe Abdruck auf Randomisierungsbrief), muss der Brief geöffnet werden mit anschließend zwei Möglichkeiten:
- Transnasal Cooling: Kühlung beginnen.
- Control Group: keine transnasale Kühlung.
- Die Kühlung muss innerhalb von 20 Min. nach Eintreffen NEF begonnen werden.
- Alter ≥ 80 Jahre.
- Offensichtliche nicht-kardiale Ursache der Reanimation.
- Bereits unterkühlte Patienten (im Schnee gefunden o.ä.).
- Nasenkatheter kann nicht gelegt werden.
- Patientenverfügung, dass keine Reanimation durchgeführt werden soll.
- Bekannte unheilbare Krankheit (mit einer angenommenen Lebenserwartung von < 12 Monaten).
- Schwangerschaft.
Teilweise stellen sich Ausschlusskriterien erst im weiteren Verlauf heraus, sodass wir empfehlen Patient*innen auch bei vielen Vorerkrankungen großzügig einzuschließen. Bei später vorliegenden Ausschlusskriterien werden die Patient*innen ggf. im Nachhinein von der Analyse ausgeschlossen.
- Nach Eintreffen des NEF sollten die Reanimationsmaßnahmen mindestens 30 Minuten weitergeführt werden, bevor die Reanimation abgebrochen wird (Beispiel: Randomisierung 15 Minuten nach Eintreffen, die Reanimation muss nun mindestens für weitere 15 Min. fortgeführt werden).
- Bitte alle Unterlagen inkl. ausgefülltem Präklinik-Bogen und Kontaktdaten der Angehörigen an den R-Dienst im UNZ abgeben.
- Die Aufklärung der Angehörigen erfolgt im Nachhinein über das UNZ-Studienteam.
- Material im UNZ auffüllen.
- Wenn anderweitige Sicherung nicht möglich ist, dann die Kühlung während des Transports pausieren und dies bitte im Präklinik-Bogen vermerken.
- In der blauen Mappe am Rhinochill befindet sich ein dreiseitiger Präklinik-Bogen, der bitte vollständig ausgefüllt und an den UNZ R-Dienst übergeben wird.
- Die Aufklärung erfolgt durch das UNZ bzw. IMIT Team. Durch Notärzt*innen und Rettungsdienst muss keine Aufklärung erfolgen. Die Behandlung des Patienten soll keinesfalls verzögert werden.
- Rhinochill-Material: UNZ Schockraum A, pflegerische Schichtleitung fragen.
- Blaue Mappe mit Randomisierungsbrief und Präklinik-Bogen: schwarze Kiste neben dem Drucker am hinteren Schockraumplatz im Schockraum A.
Der außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstand stellt mit 80.000-100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar. Trotz aller Fortschritte in der Intensiv- und Notfallmedizin beträgt das Gesamtüberleben in den letzten Jahren deutschlandweit weiterhin nur 10-12%. Ziel der Arbeitsgruppe des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin ist es in enger Kooperation mit der Interdisziplinären Medizinischen Intensivtherapie (IMIT) verschiedene Fragestellungen zum Thema Reanimation, Postreanimationsbehandlung und ECPR bei Ausbleiben des Spontankreislaufes zu beantworten. Ein Fokus liegt in unserer Arbeitsgruppe auf den präklinischen und innerklinischen Abläufen sowie diagnostischen Pfaden und Befunden im Rahmen der Initialversorgung durch das Cardiac Arrest Receiving Team (CART).
Weitere Informationen finden sich unter AG Reanimationsforschung und Postreanimationstherapie.