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Konservativer Schockraum

Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin

Unverändert stellt der außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstand mit 80.000-100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar. Trotz aller Fortschritte in der Intensiv- und Notfallmedizin beträgt das Gesamtüberleben in den letzten Jahren deutschlandweit weiterhin nur 10-12%. Dem primär überlebten Herz- Kreislauf-Stillstand schließt sich die Postreanimationsphase unmittelbar an. Die speziellen akut- und intensivmedizinischen Maßnahmen der Postreanimationsbehandlung werden unabhängig vom Ort sofort nach einem anhaltenden Wiedereintritt der Spontanzirkulation begonnen. Da die innerklinische Behandlung dieser Patienten das Behandlungsteam vor große medizinische und logistische Herausforderungen stellt, empfiehlt die aktuelle Leitlinie zur Postreanimationsbehandlung des europäischen und deutschen Rat für Wiederbelebung, dass Erwachsene mit nicht-traumatischem präklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand in ein Cardiac-Arrest-Zentrum transportiert werden sollen.

Das Universitätsklinikum Freiburg verfügt über eines der deutschlandweit ersten zertifizierten Cardiac Arrest Zentren. Weiterhin wurde in Freiburg 2018 das erste „Cardiac Arrest Receiving Team (CART)“ Deutschlands gegründet, ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten und Fachpflegekräften aus den Bereichen Notfallmedizin, Intensivmedizin, ergänzt durch die Fachabteilungen Kardiologie, Herz- und Gefäßchirurgie und Radiologie, welche den Patienten in der immer gleichbleibenden Teamzusammensetzung am Erstversorgungsort - dem konservativen Schockraum des Notfallzentrums oder dem Herzkatheterlabor - in Empfang nehmen um die rasche und strukturierte Erstversorgung einzuleiten. Hierbei soll neben einer sofortigen Stabilisierung der Vitalparameter, insbesondere durch eine rasche, zielgerichtete Diagnostik die zugrunde liegende Ursache des Kreislaufstillstandes ermittelt und behandelt werden und wichtige Maßnahmen der Postreanimationsbehandlung eingeleitet werden, welche das Langzeitüberleben und insbesondere auch das neurologische Ergebnis der Patienten verbessern. Alle am Universitätsklinikum Freiburg behandelten außer- und innerklinisch reanimierten Patienten werden in das „Freiburger Reanimationsregister“, ein prospektives, überregionales Register, in das neben klinischen auch präklinische Daten einfließen, eingepflegt.

Ziel der Arbeitsgruppe des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin ist es, in enger Kooperation mit der Interdisziplinären Medizinischen Intensivtherapie (IMIT) verschiedene Fragestellungen zum Thema Reanimation, Postreanimationsbehandlung und ECPR (siehe AG Extrakorporale Reanimation) bei Ausbleiben des Spontankreislaufes zu beantworten. Ein Fokus liegt in unserer Arbeitsgruppe auf den  präklinischen und innerklinischen Abläufen sowie diagnostischen Pfaden und Befunden im Rahmen der Initialversorgung durch das CART.

Principal investigator


PD Dr. med. Katrin Fink

Oberärztin
katrin.fink@uniklinik-freiburg.de