Lärmreduktion auf Intensivstationen
Projekte
Silent ICU
In der Interventionsstudie „Implementierung und Evaluation von stationsbezogenem Lärmmanagement auf Intensivstationen und dem Einsatz von Lärmampeln (Silent ICU) “ wurden 2021 und 2022 individualisierte Konzepte zur Lärmreduktion auf verschiedenen Intensivstationen implementiert und begleitend im Prä-Post-Design mit Follow-up evaluiert. Zur Sensibilisierung und Schärfung eines Lärmbewusstseins wurden zusätzlich pro Station drei Lärmampeln zur Visualisierung der Geräuschpegel installiert. Es zeichnete sich die Tendenz ab, dass Interventionsbündel zur Lärmminimierung eine positive Wirkung entfalten könnten. Da es sich jedoch um eine komplexe Intervention handelt, sollte ausreichend Zeit für die Implementierung eingeplant werden. Ein isolierter Effekt durch den Einsatz der Lärmampeln konnte nicht nachgewiesen werden.
Publikationen
SICAd
Das Folgeprojekt „Adhärenz und Einflussfaktoren zu stationsbezogenem Lärmmanagement auf Intensivstationen (SICAd)“ forcierte im Jahr 2023, die Evaluation der Schallpegel 16 Monate nach der Implementierung der Maßnahmen aus Silent ICU. Außerdem wurden in einer qualitativen Erhebung mittels teilnehmender Beobachtungen und Interviews fördernde und hemmende Faktoren zur Umsetzung von Lärmmanagementmaßnahmen seitens der Mitarbeitenden untersucht.
Publikationen
Technologisch Innovationen für die Pflege

Lärmampel
Lärmampeln sind Messgeräte, die den Schallpegel bzw. Lärm der Umgebung erfassen und visuell darstellen. Zudem können sie per Ampelsignal warnen, sobald die Lautstärke einen kritischen Wert überschreitet. Mit dem „SoundEar III“ der dänischen Firma Soundear A/S lassen sich Schallpegel von 30 bis 120 Dezibel (dB) in einem Umfeld von 40 m2 erfassen. Sie sind mit einem separaten, kalibrierbaren Mikrofon ausgestattet, das auch mit einem Verlängerungskabel an kritischen Orten positioniert werden kann (SoundEar A/S, 2017). Die auf der Lärmampel gespeicherten Schallpegel können lokal per USB-Stick oder innerhalb eines Netzwerks an einen Server übertragen werden. Dies ermöglicht Umgebungsgeräusche, wie z.B. auf einer Intensivstation, in Echtzeit darzustellen, aber auch die Daten retrospektiv auszuwerten. Innerhalb der Software können unterschiedliche Schallpegelwerte wie z.B. Mittelwerte über eine Sekunde, Minute oder Stunde, aber auch Spitzenwerte dargestellt und ausgewertet werden (SoundEar A/S, 2017). Zusätzlich können Anwender Berichte automatisch per E-Mail erhalten, wenn definierte Grenzwerte über einen bestimmten Zeitraum überschritten werden. Für jedes Ampelsignal (grün, gelb, rot) lassen sich Grenzwerte in dB festlegen. Hierbei kann man zwischen Tag und Nacht unterscheiden und die Grenzwerte entsprechend variieren. Die visuellen Signale der Lärmampel lassen sich deaktivieren, um u.a. Intensivpatient*innen bei ihrer Nachtruhe nicht zu stören (SoundEar A/S, 2017).
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79106 Freiburg
Tel.: 0761 27019022
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