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Forschungsgruppe Allergologie

(Allergy Research Group, ARG)

Die Forschungsgruppe Allergologie beschäftigt sich generell mit Forschungsthemen, die mit der Sensibilisierung, Auslösung und Chronifizierung von (Kontakt-) allergischen Erkrankungen verbunden sind.

Mehr als 3 000 niedermolekulare Chemikalien und Metallionen (wie z.B. Nickel als häufigste Ursache für Kontaktallergien) können die sog. allergische Kontaktdermatitis (engl. allergic contact dermatitis, ACD) verursachen, eine entzündliche Hauterkrankung, die durch allergenspezifische T-Zellen vermittelt wird. Klinisch charakteristisch ist das Auftreten von Erythemen (Hautrötungen) und Ekzemen (entzündliche Veränderung der Haut, häufig mit Juckreiz verbunden), sowohl lokal begrenzt bis systemisch nach wiederholtem Allergenkontakt.

Von ACD sind 5-10 % der Allgemeinbevölkerung betroffen. In vielen Berufen stellt sie ein großes Problem dar und erfordert häufig sogar einen Berufswechsel, um eine Exposition zu vermeiden (z. B. durch Exposition mit Haarfärbemitteln bei Friseuren oder mit Konservierungsstoffen als Inhaltsstoffe von Farben bei Malern).

Die bisherige Standardtherapie besteht neben der oft nur schwer bis nicht durchführbaren vollständigen Allergen-Karenz (d.h. der vollständigen Vermeidung der auslösenden Substanzen) in der symptomatischen Behandlung, d.h. der Unterdrückung der Immunantwort mit Kortikosteroiden bzw. nicht-steroidalen anti-entzündlichen Medikamenten (NSAIDs) - mit den bekannten unerwünschten Nebenwirkungen. In ihrer chronischen Form ist die ACD nur sehr schwer zu behandeln.

Immunologisch unterscheidet sich die allergische Kontaktdermatitis grundlegend von der irritativen Kontaktdermatitis. So kommt es bei der irritativen Kontaktdermatitis nur zu einer Aktivierung der angeborenen Immunantwort, während es bei der allergischen Kontaktdermatitis zusätzlich zur Bildung von T-Zell-Epitopen (Strukturen, die durch T-Zell-Rezeptoren erkannt werden können) und der Aktivierung der adaptiven Immunantwort kommt.

Mit modernen molekular- und zellbiologischen Ansätzen in verschiedenen in vitro- (2D, 3D), in vivo- und ex vivo Systemen untersuchen wir Details der irritativen und allergischen Immunreaktionen bei Kontaktdermatitis mit einem Schwerpunkt auf anthropogenen Umweltfaktoren, insbesondere xenobiotischen Chemikalien, die als Hautreizstoffe oder Kontaktsensibilisatoren/-allergene wirken.

Unsere Arbeit umfasst die Analyse des Zusammenspiels angeborener Immun- und zellulärer Stressreaktionen, welches die Entzündung in der Haut orchestriert, sowie T-Zell-Reaktionen auf Chemikalien, Mechanismen der Immunregulation und die Entwicklung neuer Strategien zur Toleranzinduktion, die Analyse pflanzlicher Verbindungen als Modulatoren der allergischen Immunreaktion, die die Grundlagenforschung direkt mit einem translationalen Ansatz verbinden.

Unser Ziel ist die Entwicklung neuer in-vitro-Methoden zur Identifizierung von Kontaktallergenen sowie neuer Mechanismus-basierter Therapieansätze.

Klinik für Dermatologie und Venerologie

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