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Transition

Am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin betreuen wir auch Kinder und Jugendliche, deren Erkrankung eine Betreuung über das Kindesalter hinaus notwendig machen. Am Übergang zum Erwachsenenalter streben wir für die Betreuung einen Übergang in die Strukturen der Erwachsenenmedizin an. Dieser Prozess wird Transition genannt und findet meist in einer Zeit statt, in der die Persönlichkeitsentwicklung einen Wunsch nach größerer Unabhängigkeit mit sich bringt. Auch für die Familien ändert sich in dieser Zeit vieles. Am ZKJ sehen wir uns verpflichtet, diesen Prozess kompetent zu begleiten und angepasst an die jeweiligen Erfordernisse einen guten Übergang zu gewährleisten.

 

Transition bei Erkrankung mit Mukoviszidose

Flyer

 

 

 

 

 

Transition in der pädiatrischen Rheumatologie

Der Wechsel der Betreuung aus der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin geht mit wesentlichen Änderungen einher. Aus der familienzentrierten Betreuung wird eine patienten- bzw. symptomorientierte Betreuung, die Verantwortung für die Gesundheit wechselt von der Familie auf den Patienten und häufig reduziert sich die Betreuungsintensität. Auf diesen Wechsel müssen Jugendliche mit chronischen Erkrankungen vorbereitet werden. Ziel ist die Übernahme der Verantwortung für die eigene Erkrankung durch den Jugendlichen.

Als Transition wird die geplante, koordinierte Überleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen aus der Kinder- in die Erwachsenenbetreuung ohne Unterbrechung der medizinischen Versorgung verstanden (Society of Adolescent Medicine). Ziel ist die Maximierung der Funktionsfähigkeit und des allgemeinen Wohlbefindens des Patienten.

Die Transition ist ein langjähriger Prozess, der kontinuierlich erfolgt (Minden K et al., Z Rheumatol 2014; 73:526-531).

Der Zeitpunkt des Beginns der Transition ist individuell variabel und sollte um das 14. Lebensjahr beginnen. Wichtiger als das chronologische Alter ist der Entwicklungsstand des Jugendlichen. Einflussfaktoren für den Beginn der Transition sind Reife und Unabhängigkeit des Patienten.

Als Transfer wird die Übergabe des Patienten an die Kollegen der Erwachsenen-Rheumatologie verstanden und er steht am Ende des Transitionsprozesses.

Der Zeitpunkt des definitiven Transfers (in der Regel ab dem 18. Geburtstag) ist abhängig von Faktoren wie Zustimmung / Wunsch des Patienten / der Familie, Lebensumstände (z.B. geplanter Wohnortwechsel wegen Studium oder Arbeitsplatz), gesicherte Weiterbetreuung, Stabilität der Erkrankung

Das Transitionskonzept in der pädiatrischen Rheumatologie am ZKJ hat die folgenden Inhalte:
 

  1. Vermittlung von Transitionsinhalten während der ambulanten Termine:
    Während der Ambulanztermine werden die Jugendlichen (auf Absprache alleine oder in Anwesenheit der Eltern) über ihr Krankheitsbild informiert, der Einfluss von Therapieunterbrechungen, Alkohol, Nikotin, Drogen, Schwangerschaft, Ernährung und Freizeitaktivitäten auf ihre Erkrankung wird angesprochen.
     
  2. Transitionsworkshop:
    Einmal pro Jahr wird ein 2-tägiger Transitionsworkshop für Jugendliche und ihre Eltern organisiert. Die Teilnehmer erhalten Informationen zu: neue Arzt-Patienten-Beziehung, Vorbereitung auf den Arztwechsel, Krankenkassensystem, Nachteilsausgleich, Behindertenausweis, Berufsauswahl, Auslandsaufenthalt, Schwangerschaft, Verhütung, Alkohol, Nikotin, Drogen und Ernährung. Eigene Ressourcen, der Umgang mit Stresssituationen und Unterstützungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.
     
  3. Übergabesprechstunden:
    Es finden regelmäßige Übergabesprechstunden mit den Kollegen der Erwachsen-Rheumatologie aus Klinik und Praxis statt. Die Kollegen erhalten eine standardisierte Übergabe und Informationen zu Besonderheiten in der Betreuung des Patienten.
     
  4. Evaluierung des Transitionsprozesses:
    Im Rahmen der Übergabesprechstunde werden potentielle Probleme und Defizite der übergebenen Patienten aus dem Vorjahr besprochen, außerdem erhalten die übergebenen Patienten ein Jahr nach dem Transfer einen Fragebogen zu ihren Erfahrungen mit der Transition.

Rückgemeldete Probleme oder Defizite der Transition werden kontinuierlich in das Transitionskonzept eingearbeitet.

Transition in der pädiatrischen Immunologie

Wir begleiten Jugendliche bei dem Wechsel von der Betreuung in der Kinder-und Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin.
Das Centrum für Chronische Immundefizienz in Freiburg ist eine Einrichtung, in der sowohl Kinder, als auch Erwachsene behandelt werden. Kinderärzte und Erwachsene arbeiten in einer Einrichtung, haben gemeinsame Besprechungen und tauschen sich regelmäßig über alle Patienten aus. Daher besteht die Möglichkeit, Patienten, die bisher in der Kinderklinik behandelt wurden, in direktem Austausch zwischen den Ärzten an die entsprechende Sprechstunde bei den Erwachsenen zu übergeben. Dies ermöglicht es, dass die bisherige Krankengeschichte vollständig übergeben werden kann. Das CCI ist eine der wenigen Einrichtungen in Deutschland, in dem sowohl im kinderärztlichen als auch im internistischen Bereich Immundefekte einen Schwerpunkt bilden, so dass wir eine gleichwertige Behandlung von Erwachsenen und Kindern anbieten können.

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

Postadresse: Mathildenstraße 1
Anfahrt: Heiliggeiststraße 1
D - 79106 Freiburg

Telefon:+49 (0)761 270 - 43000
Telefax:+49 (0)761 270 - 44490