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Logopädie und Sprachtherapie

LogopädInnen und akademische SprachtherapeutInnen untersuchen und behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen unterschiedlichster Ursachen. Am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg stehen Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre im Mittelpunkt. Unsere Schwerpunkte sind:

  • Sprach- und Sprechstörungen
  • Schluck-, Ess- und Fütterstörungen

Das Spezialgebiet Sprach- und Sprechstörungen ist dem Sozialpädiatrischen Zentrum/Neuropädiatrie zugeordnet, das Spezialgebiet Kindliche Schluck-, Ess- und Fütterstörungen ist der Abteilung Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie zugeordnet.

 

Sprach- und Sprechstörungen

Die Sprachentwicklung beginnt bereits mit der Hirnreifung in der Schwangerschaft. In der frühesten Kindheit reifen die neurophysiologischen Voraussetzungen für die Sprachkognition heran. Gemeinsam mit einem intakten Hör- und Sinnesvermögen stellt die Hirnreifung die Voraussetzung dafür da, dass Kinder das sprachliche Angebot ihres Umfeldes wahrnehmen, verstehen, speichern und Sprache später selbständig verwenden können. Darüber hinaus bedarf es eines grundsätzlichen Kommunikationsbedürfnisses und adäquater Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen.

Neben dem Erlernen von Wörtern, Lauten und Silben sowie grammatischer Strukturen müssen Kinder auch die motorischen Fähigkeiten erwerben, diese in mündliche Sprache (Sprechen) umzusetzen. So sind gesprochene Wörter und Sätze das Ergebnis komplizierter Bewegungsabläufe, an denen eine Vielzahl an Muskeln beteiligt sind.

Der komplexe Prozess der Sprach- und Sprechentwicklung kann durch unterschiedliche Faktoren negativ beeinflusst oder behindert werden. Dazu zählen u.a. genetische Faktoren, neurologische Erkrankungen, verschiedene Syndrome oder Frühgeburtlichkeit.

Im Fachbereich Sprachtherapie werden schwerpunktmäßig folgende Störungsbilder abgeklärt:

  • Sprachentwicklungsverzögerungen/-störungen (Sprachverständnis, Wortschatz, Aussprache, Grammatik, Pragmatik)
  • Sprachentwicklungsverzögerungen/-störungen bei Mehrsprachigkeit (Differenzialdiagnostik)
  • Kommunikationsstörungen (Differenzialdiagnostik, v.a. vorsprachliche und frühe Entwicklung)
  • Phonetisch-phonologische Störungen
  • Neurogene Sprach- und Sprechstörungen (Dysarthrien, Verbale Entwicklungsdyspraxien / Kindliche Sprechapraxien, Kindliche Aphasien)
  • Redeflussstörungen
  • Orofaziale Störungen.


Schwerpunkte der Arbeit stellen die ausführliche sprachtherapeutische Diagnostik als Voraussetzung für eine adäquate Förder- und Therapieplanung dar, sowie die Elternberatung und Kooperation mit externen Institutionen, behandelnden Ärzten, Therapeuten und Pädagogen. Dies erfolgt im engen interdisziplinären Austausch mit den verschiedenen Fachbereichen des Sozialpädiatrischen Zentrums.


Kindliche Schluck-, Ess- und Fütterstörungen

Nahrung aufnehmen und schlucken ist ein alltäglicher und gleichzeitig hochkomplexer Prozess. Die Entwicklung des Saugens und Schluckens beginnt bereits während der Schwangerschaft und Säuglinge können aufgrund des angeborenen Saug- und Schluckreflexes oral ernährt werden. Diese und weitere frühkindliche Reflexe und Reaktionen bilden im Laufe des ersten Lebensjahres die Basis für die Entwicklung von willkürlichen und kontrollierbaren Bewegungen, wie sie bspw. für das Kauen von fester Nahrung notwendig sind und bis zum vierten Lebensjahr verfeinert und ausdifferenziert werden.

Dieser Entwicklungsprozess kann aufgrund unterschiedlicher Probleme ungünstig beeinflusst oder behindert werden. Dazu zählen u.a. Fehlbildungen des Mund-Nasen-Rachenraums, der Luftröhre, der Speiseröhre, aber auch zentrale und neuromuskuläre Dysfunktionen (wie bspw. Zerebralparese, verschiedene Muskelerkrankungen), Frühgeburtlichkeit mit/ohne Sondenernährung sowie verschiedene Syndrome (bspw. Trisomie 21, Pierre-Robin-Sequenz).

Auf Schwierigkeiten beim Schlucken und bei der Essentwicklung können u.a. gehäufte Infekte der Atemwege oder Pneumonien, Husten und/oder Würgen beim Essen, Nahrungsverweigerung, aber auch Gewichtsverlust oder mangelnde Gewichtszunahme hinweisen.

Die logopädische Diagnostik besteht aus einer ausführlichen Anamnese und einer logopädischen Befunderhebung mit Beobachtung einer Ess-/Füttersituation. Darauf basierend können weitere notwendige Untersuchungen, z. B. eine Endoskopische Schluckuntersuchung (FEES) eingeleitet werden, um insbesondere Art und Ausmaß einer Schluckstörung zu erfassen. Wir entwickeln orientiert an den Bedürfnissen Ihres Kindes und in Abhängigkeit von der Ursache im interdisziplinären Team ein individuelles Behandlungskonzept, das sowohl rehabilitative als auch kompensatorische und adaptive Maßnahmen umfasst.  So kommen bei Fehlbildungen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) in Zusammenarbeit mit den KollegInnen der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (link) und der Klinik für Kieferorthopädie (link) Stimulationsplatten in Anlehnung an die Orofaziale Regulationstherapie nach C. Morales zum Einsatz. Des Weiteren bestehen enge Kooperationen mit der Eltern-Baby-Sprechstunde/ SPZ/Neuropädiatrie (Link Eltern-Baby-Sprechstd.) sowie mit den Fachrichtungen Pneumologie und Kinderchirurgie.

Team

Felicitas Körner


Akademische Sprachtherapeutin M.A.
Ergotherapeutin
Sozialpädiatrisches Zentrum/Neuropädiatrie
felicitas.koerner@uniklinik-freiburg.de

Bernadette Kamb-Roser

Logopädin, Bobath-Therapeutin
Management im Gesundheitswesen, Schwerpunkt: Therapie und Rehabilitation B.A.
Dienstleistungsentwicklung im Gesundheitswesen M.A.
Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie
bernadette.kamb-roser@uniklinik-freiburg.de

Wir sind Mitglieder des Deutschen Bundesverbandes für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs), des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl) sowie der Gesellschaft für Aphasieforschung und Behandlung (GAB).

Kontakt und Terminvereinbarung

Terminvereinbarung Sprachtherapie – SPZ:

Die Terminvereinbarung erfolgt über das Sozialpädiatrische Zentrum.

Bitte zum sprachtherapeutischen Termin im SPZ mitbringen:

Wir benötigen in jedem Fall einen aktuellen SPZ-Überweisungsschein. Auch bitten wir Sie, alle relevanten Vorbefunde Ihres Kindes mitzubringen (z.B. logopädische/sprachtherapeutische Berichte, Entwicklungsberichte von Kindergarten/Frühförderstelle/Schule, Befunde von Pädaudiologie/ HNO-Arzt etc.).


Terminvereinbarung Logopädie – Gastroenterologie:

Bei V.a. Schluck-, Ess-, Fütterstörung kann Ihr Kind durch Ihren Kinder- und Jugendarzt / Hausarzt über den Pflegestützpunkt der Allgemeinambulanz per Fax mit dem Vermerk Logopädie [Faxformular: https://www.uniklinik-freiburg.de/kinderklinik/fuer-niedergelassene-aerzte/fax-anmeldung.html#c23010

oder direkt per Mail (bernadette.kamb-roser@uniklinik-freiburg.de) zur logopädischen Untersuchung angemeldet werden.

Bitte zum logopädischen Termin mitbringen:

Bitte bringen Sie zum logopädischen Ersttermin einen aktuellen Überweisungsschein für die Pädiatrische Gastroenterologie sowie alle Ihnen vorliegenden Vorbefunde (z.B. von der behandelnden Logopädin, Physiotherapeutin u.a.) mit.

Ratgeber und Informationen

dbs-Informationsbroschüren zu Störungsbildern: https://www.dbs-ev.de/informationsbroschueren/

Deutscher Bundesverband für Akademische Sprachtherapie und Logopädie https://www.dbs-ev.de

Deutscher Bundesverband für Logopädie: https://www.dbl-ev.de/

Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V.: https://www.gesellschaft-uk.org/

Gesellschaft für Aphasieforschung und -behandlung (GAB e.V.): https://www.aphasiegesellschaft.de/

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

Postadresse: Mathildenstraße 1
Anfahrt: Heiliggeiststraße 1
D - 79106 Freiburg

Telefon:+49 (0)761 270 - 43000
Telefax:+49 (0)761 270 - 44490