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Tumorchirurgie im Kopf-Halsbereich

Ein Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung und Betreuung von Patient*innen mit Tumorerkrankungen des Mundes, des Rachens und der Lippen sowie der Gesichtshaut. Die Anzahl bösartiger Tumore im Bereich des Gesichts und der Mundhöhle ist in den letzten Jahrzehnten in Deutschland kontinuierlich angestiegen.

Da bei bösartigen Veränderungen die Aussicht auf eine Heilung stark von dem Fortschritt bzw. des Stadiums der Erkrankung abhängt, sollten Sie bereits beim geringsten Verdacht die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg aufsuchen. Bitte melden sie sich hierzu in unserer Ambulanz (Terminvereinbarung: Tel. 0761 / 270 - 49160) an.

Zur zielgerichteten Behandlung von Tumorpatient*innen gehört bei uns die enge Zusammenarbeit mit den angrenzenden Fachbereichen, wie der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO), der Hautklinik, der Augenheilkunde, der Neurochirurgie, der Hämatologie und Onkologie sowie der Strahlentherapie.

Die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie kooperiert zusammen mit der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und der Klinik für Radioonkologie und bildet das Zentrum für Kopf- und Halstumore des Tumorzentrums Ludwig Heilmeyer, Comprehensive Cancer Center Freiburg (CCCF). Die Betreuung der Patient*innen findet unter dem Dach des CCCF interdisziplinär statt. So werden die Behandlungsmöglichkeiten im Team abgestimmt um für sie die bestmögliche Behandlung planen und durchführen zu können.

Die chirurgische Entfernung von Tumorgewebe ist nach wie vor von herausragender Bedeutung für die Behandlung und die Prognose von Tumorpatient*innen. Jedoch stellt diese operative Tumorentfernung im Gesichtsbereich sowohl ästhetisch als auch funktionell einen folgenschweren Einschnitt in die körperliche Unversehrtheit der/ des Patientin/ Patienten dar. Des Weiteren muss nach Resektionen (Tumorentfernung) im Unterkiefer oder im Mittelgesichtsbereich mit der Beeinträchtigung der Sinnesfunktionen, der Sprach-, Schluck- und Kaufunktion gerechnet werden. 

Um eine sichere Tumorresektion sowie eine funktionell und ästhetisch zufriedenstellende Rekonstruktion (Wiederherstellung) ermöglichen zu können, stehen modernste Operationsverfahren zur Verfügung. Dabei kommen unter anderem die computergestützte Navigation sowie die intraoperative dreidimensionale Bildgebung zur Anwendung. Diese Techniken erlauben während der Operation eine gezieltere anatomische Darstellung des Tumors sowie des tumorumgebenden Gewebes und tragen somit entscheidend zu einem verbesserten Behandlungsergebnis bei.

Die sich anschließende plastische Rekonstruktion dient dem Ziel, durch Tumorerkrankung verlorengegangenes Gewebe gleichwertig zu ersetzen und somit das äußerer Erscheinungsbild sowie die Funktion zu erhalten bzw. weitestgehend wiederherzustellen. Dafür stehen sowohl individuell angefertigte Implantate aber auch körpereigene Gewebetransplantate zur Verfügung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Gesichtsdefekte mit individuell angefertigten Kunststoffprothesen, sogenannten Epithesen, rekonstruieren zu können.

In Abhängigkeit von der Größe, Lokalisation und exakten Diagnose des Tumors sowie dem Alter und Gesundheitszustandes der/ des Patientin/ Patienten werden wir das ideale Behandlungskonzept interdisziplinär im Team und in Zusammenarbeit mit der/ dem Patientin/ Patienten entwickeln und gemeinsam umsetzen.

Je nach Krankheitsbild kann die Operation mit einer Strahlen- und/oder einer Chemotherapie kombiniert werden, die vor oder auch nach dem chirurgischen Eingriff angewandt wird.

Im Anschluss an diese Behandlungsphase (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie) folgt die standardisierte Tumornachsorge. Die anfänglich sehr engen Nachsorgeintervalle werden im Verlauf der Tumornachsorge schrittweise verlängert. Dies alles dient dem Ziel, ein eventuelles Wiederauftreten der Tumorerkrankung (Tumorrezidiv) sowie Begleit und Folgeerkrankungen frühzeitig festzustellen und zu behandeln. Die Tumornachsorgeuntersuchungen gewährleisten ebenso einen stetigen Kontakt zwischen allen an der Behandlung beteiligten Ärzt*innen und sichern somit eine fortwährende Betreuung der Patient*innen.

Näheres zur Tumor-Nachsorgesprechstunde finden Sie unter Sprechstunden.