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Postdural puncture Headache (PDPH)

Postpunktionelles Syndrom

Was ist PDPH?

Der postpunktionelle Kopfschmerz, oder englisch: postdural puncture headache (PDPH) ist ein sekundärer Kopfschmerz, d.h. ein Kopfschmerz, der durch eine bestimmte Ursache hervorgerufen wird.

PDPH kann dann entstehen, wenn im Bereich des Rückens die harte Hirnhaut (=Dura) durchstochen wurde. 

PDPH ist eine der häufigsten Komplikationen bei einer Lumbalpunktion, die zu einer diagnostischen Untersuchung durchgeführt wird.

Er kann außerdem auftreten, wenn unabsichtlich ein Durchstich erfolgt, wie zum Beispiel bei einer Periduralanästhesie. 

 

 

 

Wie kann man feststellen, ob ein PDPH vorliegt?

Meistens tritt dieser Kopfschmerz innerhalb von 5 Tagen nach (absichtlicher, oder unabsichtlicher) Punktion auf. Späteres Auftreten, chronische Verläufe und atypische klinische Präsentationen sind jedoch auch beschrieben und werden häufig unterschätzt.

Die meisten PatientInnen beklagen einen neuen Kopfschmerzen, häufig eher im Bereich des Hinterkopfs und Nackens. Diese treten auf, oder  verstärken sich beim Aufstehen. Beim Hinlegen werden die Beschwerden deutlich besser, oder verschwinden sogar vollständig. 

Zusätzlich gibt es viele verschiedene weitere Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Hör- und Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, Konzentrationstörungen und vieles mehr. 

Wie kann man PDPH diagnostizieren?

Die Diagnose wird durch den Zusammenhang zwischen Auftreten des Kopfschmerzes mit typischen Merkmalen und der Punktion gestellt.

In einigen Fällen, sind Veränderungen in der Routine-MRT zu sehen (ähnlich SIH). Ein normales MRT schließt PDPH nicht aus.

Wir empfehlen folgende MRT-Untersuchung:

MRT-Kopf: 1mm MPrage post KM, axiale 1mm CISS oder 2mm T2 fs über Orbita

MRT-Wirbelsäule: mind. 1mm 3D T2 SPACE fs über LWS

 

Ist PDPH häufig?

Die Wahrscheinlichkeit PDPH nach Punktion zu entwickeln, hängt stark von der Größe und Art der Punktionsnadel, aber auch von persönlichen Eigenschaften (Alter, BMI, Schwangerschaft, etc.) ab. 

 

The burden of chronic PDPH

Kann man PDPH behandeln?

Ja. Und PDPH sollte auch behandelt werden. 

Ein häufiges Problem ist es, dass PDPH nicht früh genug und nicht adäquat behandelt wird.

Die Häufigkeit chronischer Verläufe wird unterschätzt.

Insbesondere nach PDA und Geburt leiden hierdurch zwei Patienten gleichzeitig: Mutter und Kind.

Liegen, trinken, warten - und jetzt?

Sollten die Beschwerden auf die notwendigen Sofortmaßnahmen (Schmerztherapie, Flüssigkeit, Liegen, Coffein) nicht zügig und deutlich besser werden, sollte ein ausreichend großvolumiger Blutpatch gesetzt werden. 

Ein Blutpatch kann auch bei unzureichendem Effekt wiederholt werden.

Es gibt verschiedene weitere schmerztherapeutische Methoden, deren Evidenz bis dato noch nicht vollständig belegt ist und je nach Erfahrung des Zentrum zusätzlich durchgeführt werden (Okzipitalisblock, sphenopalatiner Block). 

In seltenen Fällen mit unwirksamer Basisbehandlung konnte interoperativ das noch geöffnete Leck verschlossen werden. 

 

 

Hier finden Sie Leitlinien zur Therapie bei  PDPH inklusive Erläuterungen zur Durchführung eines Blutpatch. 

Informationen zu unserem interdisziplinären CSF Team und

eine Übersicht über unsere wissenschaftliche Arbeit können Sie hier finden. 

Sie wollen durch uns beraten und/oder behandelt werden? Kontaktinformationen.

Weitere Informationsmaterialien, und nützliche Links können Sie hier finden. 

 

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