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Psychische Situation von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie

Liebe Eltern, liebe Kinder und Jugendliche,

wir möchten Sie über den Fachgipfel zur psychischen Situation von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie informieren. Unter den folgenden Links finden Sie weitere Informationen dazu:

https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/fachgipfel-zur-psychischen-situation-von-kindern-und-jugendlichen-in-folge-der-corona-pandemie/

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/corona-mehr-behandlungsmoeglichkeiten-jugendliche-kinder-psychiater-bw-100.html

Prof. Dr. Christian Fleischhaker
(Komm. Ärztlicher Direktor)

Eltern- und Patienteninformationen

Liebe Eltern, liebe Kinder und Jugendliche,

der Patient und seine Familie steht für die Mitarbeiter der Klinik im Mittelpunkt. Dies bedeutet, daß wir Ihre kommunikativen und emotionalen Bedürfnisse ausreichend berücksichtigen wollen. Wir möchten Sie Ihren Bedürfnissen entsprechend an allen medizinischen Entscheidungen beteiligen, so daß Sie sich kompetent für oder gegen eine vorgeschlagene Therapie entscheiden können und so - soweit notwendig - auch die therapeutischen Maßnahmen optimal unterstützen können, um die Behandlungsergebnisse und die berufliche Zufriedenheit aller Mitarbeiter verbessern zu helfen.

Wir fühlen uns hierbei zunächst dem informativen Modell der Arzt-Patienten-Beziehung verpflichtet. Nach dem informativen Modell besteht die Aufgabe des Arztes darin, dem Patienten alle relevanten Informationen zur Verfügung zu stellen, damit dieser die therapeutischen Interventionen auswählen kann, die seinen Vorstellungen und Werten entsprechen. Dazu gehören Informationen über den Gesundheitszustand, die Risiken und Nutzen der therapeutischen Maßnahmen und alle Unsicherheiten im medizinischen Wissen. Der Patient und seine Eltern entscheiden allein, wobei wir Ihnen – soweit möglich – klare Empfehlungen geben und Ihnen alle Pro- und Contraargumente für die Entscheidung offenlegen. Der Arzt geht anschließend die Maßnahme durch, für die sich der Patient entschieden hat, oder vermittelt – soweit möglich – einen Behandlungsplatz, an dem die entsprechenden therapeutischen Maßnahmen umgesetzt werden können, wenn in unserem Hause die entsprechenden Ressourcen nicht gegeben sind. Der Patient ist autonom und kontrolliert die therapeutischen Entscheidungen. Wir sind jedoch nicht allein dem informativen Modell der Arzt-Patienten-Beziehung verpflichtet, sondern versuchen primär auch zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung zu kommen.

Gehen Sie daher davon aus, daß uns Ihre Sichtweise und die Ihres Kindes interessiert, und wir ohne das Wissen über Ihre Sichtweise der Problematik nicht effektiv arbeiten können. Wenn wir Ihre Einschätzung der Problematik in Erfahrung gebracht haben und Ihnen die Behandlungsoptionen mit den jeweiligen Risiken und Erfolgsaussichten verständlich gemacht haben, versuchen wir schließlich unsere Behandlungspräferenzen abzugleichen, ohne dabei Ihnen unsere Werte aufdrängen zu wollen.

Bei diesem Prozeß sind wir darauf angewiesen, daß sich die Familien am Entscheidungsfindungsprozeß beteiligen, Präferenzen mitteilen, Fragen stellen, Argumente abwägen und Verantwortung übernehmen. Der Patient und seine Familie bringen hierbei essentielle Informationen ein, über die nur er verfügt: Informationen über seine Person, seine Lebensumstände, seinen sozialen Kontext, seine Hoffnung und seine Befürchtungen.

Wir gehen von folgenden Informationsbedürfnissen der Familien und unserer Patienten aus:

  • Sie wollen verstehen, was nicht in Ordnung ist
  • eine realistische Vorstellung der Prognose erhalten
  • das Arztgespräch bestmöglichst nutzen
  • die Abläufe und die wahrscheinlichen Ergebnisse von der Untersuchung und Behandlung verstehen
  • Unterstützung und Hilfe bei der Bewältigung der Erkrankung
  • darin unterstützt werden, hierbei etwas zu tun
  • Ihr Hilfsbedürfnis und Ihre Sorgen rechtfertigen
  • andere darin unterstützen, sie zu verstehen
  • lernen, weitere Erkrankungen zu vermindern
  • wissen, wer die besten Ärzte zur Behandlung der gegebenen Problematik sind

Das entscheidende Kriterium für eine gemeinsame Therapieentscheidung besteht darin, daß beide Seiten der Behandlungsoption zustimmen. Dies muß nicht bedeuten, daß es beide Seiten auch jeweils für die beste Wahl halten, sondern vielmehr, daß beide dazu bereit sind, die Behandlung mit allen Konsequenzen durchzuführen. Durch die gegenseitige Akzeptanz teilen beide Seiten die Verantwortung für die therapeutische Entscheidung. Aufgrund dieser therapeutischen Grundhaltung wollen wir Ihnen im folgenden noch einen Frage-Leitfaden an die Hand geben, der üblicherweise vor einer therapeutischen Entscheidung von den Familien und unseren Patienten gestellt werden sollte, um sich eine kompetente Meinung bilden zu können.

Von den Familien und den Patienten werden üblicherweise vor einer therapeutischen Entscheidung diese oder ähnliche Fragen gestellt:

  • Was verursacht das Problem?
  • Bin ich allein damit?
  • Wie sieht meine Erfahrung aus im Vergleich mit den Erfahrungen anderer Familien und Patienten?
  • Kann ich irgend etwas tun, um das Problem zu verbessern?
  • Was ist der Zweck der Untersuchung?
  • Welche sind die unterschiedlichen Behandlungsoptionen?
  • Was sind die Erfolgsaussichten der Behandlung?
  • Was sind die Risiken der Behandlung?
  • Ist es notwendig, dieses Problem zu behandeln?
  • Wird die Behandlung die Symptome mindern?
  • Wie lange wird es bis zur Wiedererlangung der Gesundheit dauern?
  • Was sind die möglichen Nebenwirkungen?
  • Welche Wirkung wird die Behandlung auf meine Gedanken und Emotionen haben?
  • Wie wird es mein Risiko für künftige Krankheiten beeinflussen?
  • Wie kann ich mich auf die Behandlung vorbereiten?
  • Wie wird der Ablauf sein, wenn ich ins Krankenhaus gehe?
  • Wann kann ich nach Hause gehen?
  • Was müssen diejenigen wissen, die mich betreuen?
  • Was kann ich machen, um die Gesundung zu beschleunigen?
  • Welche Optionen gibt es für die Rehabilitation?
  • Wie kann ich das Wiederauftreten künftiger Erkrankungen verhindern?
  • Wo kann ich mehr Informationen über das Problem oder über die Behandlung erfahren?
  • Für Jugendliche: Welche Wirkung wird die Behandlung auf mein Sexualleben haben?

Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, oder mit etwas unzufrieden sind, dann sprechen Sie uns bitte sofort darauf an, wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Prof. Dr. Christian Fleischhaker
(Komm. Ärztlicher Direktor)

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter

Hauptstraße 8
79104 Freiburg

Komm. Ärztlicher Direktor

Prof. Dr. Christian Fleischhaker

Sekretariat:
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Telefon: 0761 270-65550
Telefax: 0761 270-69490
kjp.direktionssekretariat@uniklinik-freiburg.de

 

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