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Gemeinsam mit Kind, Eltern und Experten

Zu uns kommen Kinder und Jugendliche mit vielfältigen Erkrankungen, angefangen von Depression und Angsterkrankungen über Essstörungen, schwerwiegenden Sucht- und Persönlichkeitsstörungen bis hin zu schweren Lebenskrisen. Am Beginn jeder Behandlung – ambulant oder stationär in unserer Klinik – steht ein ausführliches Gespräch mit unseren Patienten und mit den Eltern.

Je nach Art der Beschwerden schließen sich weitere ärztliche und psychologische Untersuchungen an. Bei der Diagnostik und Therapie arbeiten wir fachübergreifend mit anderen Abteilungen des Universitätsklinikums zusammen. Besonders wichtig ist jedoch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt, Patient und Familie. Darum erstellen wir gemeinsam mit Patienten und Eltern einen Behandlungsplan, der unter Mitwirkung aller Beteiligten umgesetzt wird.

Klinikleitung  
Komm. Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Christian Fleischhaker
Komm. Leitende Oberärztin: PD Dr. med. Monica Biscaldi-Schäfer
Leitende Psychologinnen: Dr. phil. Barbara Haack-Dees und Dipl.-Psych. Bettina Brehm
Pflegedienstleitung: Christian Wylegalla

Surfen gegen Depressionen

Pilotstudie am Universitätsklinikum Freiburg zu Surftherapie bei Jugendlichen mit Depressionen zeigt erste positive Ergebnisse / Alternative Behandlungsform soll in Deutschland etabliert werden

Depressionen bei Kindern und Jugendlichen sind ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem, das sowohl das Leben der betroffenen Personen als auch ihrer Familien stark beeinflussen kann. Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg untersuchen in einer zweijährigen Pilotstudie, inwiefern eine spezielle Surftherapie in Kombination mit einer Verhaltenstherapie den Betroffenen helfen kann. Es ist das erste wissenschaftliche Projekt in Deutschland zu diesem Thema. Nach rund einem Jahr kann nun ein erstes positives Zwischenergebnis verzeichnet werden.   

„Wir wollen dazu beitragen, dass die Surftherapie als Behandlungsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen in Deutschland etabliert wird“, sagt Prof. Dr. Christian Fleischhaker, kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Freiburg. Deswegen ist es auch ein besonderes Forschungsinteresse herauszufinden, ob das Projekt in Regionen durchführbar ist, die nicht direkt am Meer liegen. Nach der Auswahl von geeigneten Teilnehmer*innen durch verschiedene Diagnostikgespräche fand eine dreimonatige Gruppentherapie in Freiburg statt. „So konnten wir als Therapeut*innen schon mit den Jugendlichen arbeiten und ein Vertrauensverhältnis – auch in der Gruppe – aufbauen“, sagt Bettina Hearn, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Freiburg und Leiterin der Studie. Ergänzt wurde die Therapie durch vielfältige Bewegungseinheiten. Diese bestanden aus sanften Aufwärmübungen, Einheiten im Hallenbad, Stand-Up-Paddling auf einem Freiburger See sowie aus einem einwöchigen Surftherapiecamp auf der Insel Sylt.

Ein Jahr nach Projektbeginn kann nun ein vielversprechendes Zwischenfazit gezogen werden. „Wir konnten deutliche Verbesserungen bezüglich der depressiven Symptomatik feststellen“, sagt Hearn. „In Einzel- und Familiensitzungen haben wir die Rückmeldungen bekommen, dass die Kinder und Jugendlichen wieder aktiver und offener waren und ein gesteigertes Selbstwertgefühl verspürten.“

Selbstvertrauen durch Sport stärken

Surftherapie ist eine Form der Psychotherapie, die die positiven Effekte des Surfens auf die körperliche und geistige Gesundheit nutzt. Die körperliche Betätigung beim Surfen kann dabei helfen, den Körper zu entspannen und Stress abzubauen. Gleichzeitig kann das Erfahren von Erfolgserlebnissen und das Entwickeln neuer Fähigkeiten das Selbstvertrauen stärken und das Selbstwertgefühl verbessern. Die Surftherapie ist jedoch kein Ersatz für eine konventionelle Therapie, sondern sollte als Ergänzung oder Alternative zu anderen Therapieformen gesehen werden.

Die spendenfinanzierte Studie wird in Kooperation mit wirmachenwelle e.V. durchgeführt. Der Verein fördert Kinder und Jugendliche mittels sportbezogener erlebnispädagogischer und therapeutischer Programme. Im Jahr 2022 wurden die Kosten von der Heidehof Stiftung getragen.

 

Das dazugehörige Interview mit Bettina Hearn können Sie sich "hier" ansehen.

 

Spende des SC Freiburg an INITIATIVE für unsere Kinder- und Jugendkliniken Freiburg

Psychische Erkrankungen haben in Folge der Corona-Pandemie dramatisch zugenommen. Unterrichtsausfall, Quarantäne, Vereinsamung – Kinder und Jugendliche waren und sind in vielen Familien die Hauptleidtragenden der Corona-Pandemie. Kein Wunder also, dass Ärzt*innen und das psychiatrische Fachpersonal immer lauter Alarm schlagen, weil psychische Erkrankungen und Belastungsanzeichen bei Kindern und Jugendlichen seit Beginn der Pandemie dramatische Ausmaße angenommen haben.

Deshalb haben der SC Freiburg, seine Partner und seine Fans die INITIATIVE für unsere Kinder- und Jugendkliniken Freiburg mit Spenden unterstützt. Insgesamt sind 6.000 Euro für einen neue Tagesklinik und Notfallambulanz zusammengekommen.

Stellvertretend für den Sport-Club überreichte der ehemalige Kapitän der SC-Profis und jetziger Verbindungstrainer Julian Schuster einen symbolischen Scheck über 6.000 Euro an die beiden Vertreterinnen der INITIATIVE:

  • Frau Professorin Dr. Charlotte Niemeyer (Ärztliche Direktorin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin)
  • Frau Dr. med. Madeleine Zimmermann (Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter)

Im Mai konnte die neue Tagesklinik in Betrieb genommen werden, die Notfallambulanz soll ebenfalls zeitnah in den angemieteten Räumen starten. Der SC wünscht Frau Professorin Niemeyer und Frau Dr. Zimmermann, dass die Spende der Startschuss für eine bessere Versorgung der erkrankten Kinder und Jugendlichen wird.

Wir bedanken uns beim SC, bei allen SC-Partnern und SC-Fans, die das Engagement der INITIATIVE für unsere Kinder- und Jugendkliniken unterstützt haben.

VIELEN DANK!

 

Die Klinik ist ein eigener Lehrstuhl und bildet gemeinsam mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie das Zentrum für Psychische Erkrankungen des Universitätsklinikums der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Abbildung veranschaulicht die aktuelle Struktur der Klinik.

Die Aufteilung in die Bereiche Krankenversorgung (stationärer Bereich, ambulanter Bereich), Forschung und Lehre sowie Aus- und Weiterbildung kann nur künstlich sein, da vielfältige Verflechtungen zwischen den Bereichen - wie bei einer Universitätsklinik selbstverständlich - vorhanden sind, im Arbeitsablauf ebenso wie in der personellen Ausstattung.

Der Bereich der Krankenversorgung gliedert sich zunächst in den stationären Bereich (Akut Aufnahmestation und Kinder- und Jugendlichenstation) sowie in den teilstationären Bereich (Tagesklinik). Ein Nachsorge- und Rehabilitationskonzept für Jugendliche Patienten mit schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen befindet sich derzeit in Planung. Der ambulante Bereich gliedert sich in eine Hochschul- und psychiatrische Institutsambulanz (PIA).

Auf der Station Emminghaus stehen Behandlungsplätze zur Akutversorgung von Adoleszenten mit schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen sowie zur Krisenintervention bei akuter Fremd- und Selbstgefährdung zur Verfügung. Die Station kann bei Bedarf geschlossen geführt werden. Schwerpunktmäßig werden hier psychiatrische Erkrankungen aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen, der schizophrenen und affektiven Psychosen, Adoleszentenkrisen, drogeninduzierte Zustandsbilder, Patienten mit akuter Suizidalität, chronifizierte Formen der Eßstörungen mit entsprechender Selbstgefährdung, Patienten mit selbstverletzendem Verhalten u.a. auch im Rahmen von geistiger Behinderung und/oder Autismus behandelt.

Bei der Station Ruffin handelt es sich um eine gemischte Kinder- und Jugendlichenstation. Einen Schwerpunkt bildet hier die Behandlung von kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen, die aufgrund des Schweregrades und der meist vorhandenen Comorbidität nicht oder noch nicht teilstationär bzw. ambulant behandelt werden können. Hierzu gehören Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren anderer Art, tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Hyperkinetische Störungen, kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen, Tic-Störungen, Zwangsstörungen, Enuresis, Enkopresis, Anpassungsstörungen und andere reaktive Störungen des Kindesalters.

Im Rahmen der Tagesklinik erfolgt schwerpunktmäßig die teilstationäre Behandlung von Kindern im Grund- und Vorschulalter aus der Stadt Freiburg und den angrenzenden Landkreisen. Bei dieser Gruppe der Vor- und Grundschulkinder finden sich überwiegend - neben den kinderpsychiatrischen Syndromen - multiple Entwicklungsrückstände im sprachlichen, motorischen, sozialen und emotionalen Bereich. Es überwiegen Kinder mit verschiedenen Formen des Hyperkinetischen Syndroms, Autistischen Syndromen, Tic-Störungen, Anpassungsstörungen, Eßstörungen, körperlichen Erkrankungen und zusätzlichen comorbiden psychiatrischen Störungsbildern und Belastungen.

Der ambulante Bereich der Klinik gliedert sich in eine psychiatrische Instituts- und eine Hochschulambulanz. Er übernimmt die ambulante kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik und Therapie sowie die vorstationärer Behandlung und Nachsorge. Der Einzugsbereich der Patienten liegt schwerpunktmäßig in der Stadt Freiburg und den angrenzenden Landkreisen, erstreckt sich aber weit über die Kreisgrenzen hinaus. Neben der Hochschulambulanz und der Psychiatrischen Institutsambulanz konnten Spezialambulanzen für Teilleistungsstörungen, tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Psychosen und Eßstörungen etabliert werden. Über die Ambulanz erfolgt im Tagdienst auch der fachärztliche Konsildienst für das Universitätsklinikum und andere Krankenhäuser der Stadt Freiburg.

Im Rahmen der Ambulanz besteht die Möglichkeit zur Ableitung von EEG, Evozierten Potentialen sowie zur Durchführung spezieller neurophysiologischer und neuropsychologischer Untersuchungsverfahren. Jeder Patient wird bei Erstvorstellung ärztlich untersucht, und in der Regel erfolgt zusätzlich eine psychologische Untersuchung, die - je nach Fragestellung - eine Leistungs- und Persönlichkeitsdiagnostik beinhaltet.

Die Klinik verfügt über eigene Labors, so daß auch laborchemische Untersuchungen, Drogenscreenings, Arzneimittelspiegelbestimmungen etc. direkt durchgeführt werden können.

Das Behandlungskonzept berücksichtigt den Stand der empirischen Forschung, der belegt, daß psychische Störungen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zumeist multifaktoriell bedingt sind. Dies führt auch zu einem mehrdimensionalen Vorgehen in der Diagnostik, bei der Therapie und in der Rehabilitation.

Im Rahmen eines multimodalen Behandlungskonzeptes bildet die Einbeziehung der Familien in die Behandlung der Kinder und Jugendlichen einen Behandlungsschwerpunkt. Dies kann in Form von Elternberatung, Elterntraining oder Familientherapie erfolgen. Bei den störungsspezifischen Therapieprogrammen hat neben den psychotherapeutischen Behandlungsmethoden auch die medikamentöse Behandlung in Abhängigkeit vom Schweregrad der Grunderkrankung und unter Berücksichtigung von Comorbiditäten einen besonderen Stellenwert (z.B. im Rahmen der Behandlung von Psychosen).

Hinsichtlich der psychotherapeutischen Behandlung kommt der Verhaltenstherapie ein besonderer Stellenwert zu. Es werden Einzel- und Gruppentherapien sowie im Rahmen der Psychoedukation Gruppenangebote für die Eltern der erkrankten Kinder und Jugendlichen durchgeführt. Neben der Verhaltenstherapie, Spezifische Psychiatrische Fachpflege, Familientherapie, Gesprächspsychotherapie, Spieltherapie und Motopädie /-therapie finden heilpädagogische und funktionelle Übungsbehandlungen - speziell im Bereich der Tagesklinik - statt. Darüber hinaus stehen, je nach Indikation, ergotherapeutische, musiktherapeutische, und krankengymnastische Therapieangebote zur Verfügung.

Während der Behandlungszeit sind die Patienten Schülerinnen und Schüler der Klinikschule (Staatliches Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Schülerinnen und Schüler in längerer Krankenhausbehandlung (SBBZ SilK) am Universitätsklinikum Freiburg.

Von der Klinikschule wird auch ein Sonderpädagogischer Dienst angeboten, der die Schüler*innen, deren Eltern sowie die Stammschulen berät und unterstützt.

Homepage der Klinikschule

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter

Hauptstraße 8
79104 Freiburg

Komm. Ärztlicher Direktor

Prof. Dr. Christian Fleischhaker

Sekretariat:
Uta Zschoche
Telefon: 0761 270-65550
Telefax: 0761 270-69490
kjp.direktionssekretariat@uniklinik-freiburg.de

 

Ambulanzanmeldung

Telefon: 0761 270-68730
Mo-Do: 8:00 - 16:30 Uhr
Fr: 8:00 - 15:00 Uhr
Info  

Privatambulanz Sekretariat

Telefon: 0761 270-65550
Fax: 0761 270-69490