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Körperformende Chirurgie (Body Contouring)

Nach massiver Gewichtsabnahme, z.B. als Folge einer sog. bariatrischen Operation (Magenband-, Magenschlauch- oder Magenbypass-Operation) leiden Patienten oft unter stark hängender, überschüssiger Haut am ganzen Körper. Die Hautüberschüsse führen zu funktionellen und sozio-psychologischen Einschränkungen und vermindern die Lebensqualität Betroffener meist gravierend. Die moderne Plastische Chirurgie bietet durch standardisierte Verfahren die Möglichkeit einer funktionellen und ästhetischen Korrektur mit geringem Risiko. Die chirurgische Therapie stark übergewichtiger Patienten erfolgt heute optimalerweise in interdisziplinären Zentren. Dieser Tatsache wird am Universtitätsklinikum Freiburg über eine enge Kooperation der behandelnden Fachdisziplinen im Rahmen des Zentrums für Adipositas- und Metabolische Chirurgie der Abteilung Allgemein und Viszeralchirurgie Rechnung getragen. Die Plastischen Chirurgie übernimmt zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten i. Rahmen des interdisziplinären Gesamtbehandlungskonzepts eine wichtige Rolle. Einerseits eine beratende Funktion schon vor der Gewichtsabnahme, andererseit über die Wiederherstellung einer normalen Körpersilhouette durch Entfernung der entstehenden Hautüberschüsse.

Die Abteilung für Plastische und Handchirurgie bietet das gesamte Spektrum der rekonstruktiven Chirurgie nach starker Gewichtsabnahme an.

Die wichtigsten plastisch-chirurgischen Verfahren zur Korrektur von Deformitäten der Körpersilhouette werden im Anschluss dargestellt.

Bodylift (Unterkörperstraffung)

Eine sog. Body-lift Operation kann bei bestehen einer Erschlaffung der Haut der unteren Körperregion durchgeführt werden. Hierbei wird im Rahmen eines einzigen Eingriffs die Bauchdecke, die Gesäß- und Flankenregion korrigiert und eine normale Körpersilhouette wiederhergestellt werden. Ausgewählte Fälle erlauben darüber hinaus die Kombination des Eingriffs mit einer Oberschenkelstraffung. Durch die Zusammenfassung der Korrektureingriffe in einen Eingriff wird eine erhebliche Zeitersparnis, sowie ein kosmetisch besseres Ergebnis erzielt, da die überschüssige Haut optimal gestrafft bzw. verteilt werden kann. Die durch den Eingriff zwangsläufig entstehenden Narben lassen sich, trotz ihrer Größe, durch eine Positionierung in die sog. "Bikinizone" nachher problemlos durch Kleidung und Unterwäsche verbergen.

Bauchdeckenstraffung

Bei der Bauchdeckenstraffung ("Abdominoplastik") wird überschüssiges Gewebe der Bauchdecke (Haut und Unterhautgewebe) entfernt. Ursächlich sind bei Frauen häufig mehrere durchgemachte Schwangerschaften. Meistens besteht eine rein kosmetische Beeinträchtigung, wobei sehr ausgeprägte Befunde und gleichzeitig vorhanden Bruchpforten der Bauchwand auch funktionelle Beschwerden verursachen können. Die Durchführung des Eingriffs wird dem Ausmaß des Befundes angepasst und ist so bei allen Ausprägungen möglich. Die mögliche Narbenführung und die Notwendigkeit einer Bauchnabelversetzung sind vom Ausmaß des Befundes abhängig und werden im Rahmen einer vor der Operation durchgeführten Untersuchung besprochen und festgelegt. Durch eine Kombination mit einer Fettabsaugung lassen sich bei Bedarf zusätzlich Konturunregelmäßigkeiten z.B. an den Flanken ausgleichen. Besteht eine Schwäche der muskulären Bauchwand als zusätzliche Ursache für die bestehende Deformität der Silhouette, kann ergänzend eine Raffung der Bauchmuskulatur ("Rektusscheidenplikatur") durchgeführt werden.

Oberschenkelstraffung

Störende Fettdepots an den Oberschenkeln werden oft durch eine Fettabsaugung entfernt. Wenn gleichzeitig ein Hautüberschuss vorliegt, ist hingegen eine Straffung der Oberschenkel notwendig. Je nach individueller Situation können auch beide Eingriffe sinnvoll kombiniert werden. Bei der reinen Straffungsoperation wird die Kontur des gesamten Oberschenkels durch Entfernung überschüssigen Gewebes gestrafft. Die dazu notwendigen Schnitte werden im Schritt oder zusätzlich an der Oberschenkelinnenseite angelegt.

Oberarmstraffung

Hautüberschüsse der Oberarme verursachen bei den meisten Patienten kosmetische Probleme und in manchen Fällen funktionelle Beschwerden, beispielsweise chronischen Hautentzündungen und Schwierigkeiten passende Kleidung zu finden. Verursacht werden sie meist durch starke Gewichtsabnahme oder aufgrund einer Bindewegewebeerschlaffung im Rahmen des Alterungsprozesses. Eine erfolgreiche Behandlung ist durch eine sog. Oberarmstraffung möglich. Hierbei wird die überschüssige Haut operativ entfernt. Die Narben kommen an der Innenseite der Arme, sowie in der Achselhöhle zu liegen, wo sie sich einfach verbergen lassen.

Bruststraffung

Ist die Brust (männlich/weiblich) von einem Hautüberschuss, verursacht durch Gewichtsabnahme oder einen Elastitzitätsverlust i. Rahmen des natürliche Alterungsprozesses, betroffen, entsteht eine ausgeprägte Deformierung der ursprünglichen Form. Auch in diesem Fall kann es zu Problemen mit wunden Stellen und Pilzbefall in den Hautumschlagsfalten kommen. Eine Neuformung erschlaffter und hängender Brüste lässt sich durch eine Bruststraffung erreichen. Hierzu werden individuell dem vorliegenden Ausmaß und Befund angepasste Methoden angewandt, welche sich auch bezüglich der entstehenden Narbenführung unterscheiden. Das genaue Vorgehen und der zu erwartende Narbenverlauf kann Ihnen nach einer ausführlichen Untersuchung detailliert geschildert werden.

Hauptziel der körperformenden plastisch-chirurgischen Eingriffe („Body Contouring“) ist die Wiederherstellung eines normalen Körpererscheinungsbildes mit möglichst wenigen Eingriffen, möglichst kleinen und wenig sichtbaren Narben und dem geringst-möglichen Risiko für die Patienten.

Informationen und wissenschaftliche Publikationen

Neben der längjährigen klinischen Erfahrung beschäftigt sich die Abteilung für Plastische und Handchirurgie auch wissenschaftlich mit der ständigen Weiterentwicklung und Verfeinerung der angewendeten Methoden.

Spezialsprechstunde Körperformende Chirurgie

Montag 08.00 - 12.30 Uhr
Anmeldung: 0761 270-27790