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Lungenkrebschirurgie

Thoraxchirurgie

Ein erweiterter Eingriff bedeutet in der Thoraxchirurgie, dass außer dem betroffenen Lungenanteil noch eine weitere anatomische Struktur entnommen wird, um bei Tumoroperationen sicher eine Entfernung im Gesunden zu erreichen.

Abbildung 1: Computertomographie einer Patientin mit einem Lungenkarzinom mit Infiltration der zentralen linksseitigen Pulmonalarterie (Pfeile). Die erfolgreiche komplette Entfernung des Tumors erfolgte unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine in Kooperation mit einem Herzchirurgen.

Anwendungsgebiete: Wofür werden die erweiterten Eingriffe genutzt?

Ein erweiterter Eingriff umfasst bei Lungenkarzinomen beispielsweise die Entfernung von:

  • Brustwandanteilen (plastische Defektdeckung meist erforderlich)
  • Perikardteilresektion (Perikardersatz häufig erforderlich)
  • Zwerchfellteilresektion (falls möglich direkte Naht, sonst Ersatz durch Gore-Tex Kunststoff)
  • Vorhofteilresektion (Resektion und Kunststoffersatz der Hohlvene).

Lokal fortgeschrittene Lungenkarzinome sind Tumore bei denen entweder eine Infiltration benachbarter Strukturen oder ein ausgedehnter Tumorbefall der Lymphdrüsen im s. g. Mediastinum (=Mittelfellraum: Raum in der Mitte des Brustkorbs zwischen den Lungen) vorliegt. Tochtergeschwulste in anderen Organen, wie z. B. der Leber oder in den Knochen, liegen aber noch nicht vor.

Man spricht auch von lokal fortgeschrittenen Lungenkarzinomen, wenn der Lungentumor in den Herzvorhof, die Hauptschlagader (Aorta), obere Hohlvene (Vena cava superior) oder zentral in die zur Lunge führende Hauptschlagader (intraperikardialen Pulmonalarterie) eingewachsen ist. Der Lungenkrebs kann auch in das Zwerchfell oder die Brustwand eingewachsen sein. Während bei Lymphknotenbefall im Mediastinum trotz möglicher Operabilität eine schlechte Gesamtprognose für den Patienten vorliegt, stellen lokal infiltrativ wachsende Lungentumore mit Befall des Zwerchfells, der Brustwand, des Vorhofs oder großer Gefäße einerseits eine technische Herausforderung dar, andererseits sind sie bei kompletter chirurgischer Entfernung durch erweiterte Lungenresektionen heilbar.

Bei Durchführung von erweiterten Lungenresektionen ist ein interdisziplinäres Therapiekonzept oftmals notwendig. Eine Chemotherapie vor der Operation ist in manchen Fällen ratsam, um vereinzelte und bereits gestreute Tumorzellen im Körper zu behandeln. Diese vereinzelten Tumorzellen sind durch die heutige bildgebende Diagnostik nicht sichtbar.

Man kann durch eine Chemotherapie und der damit verbundenen Tumorverkleinerung auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Tumor komplett entfernbar ist. Erweiterte Lungenresektionen sollten also bei sorgfältig ausgewählten Patienten erwogen werden, da sie zu einem verbesserten Gesamtüberleben des Patienten führen.

Klinik für Thoraxchirurgie

Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg

 

Ärztlicher Direktor

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