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Lungenemphysemchirurgie

Thoraxchirurgie

Die Emphysemchirurgie kommt im Endstadium der Lungenüberblähung als Therapiemöglichkeit in Frage. Sie dient der Verbesserung der Atemmechanik sowie der Prophylaxe und Behandlung von krankheitsspezifischen Komplikationen. Hierbei wird entweder die Lunge operativ verkleinert (Lungenvolumenreduktion) oder besonders große funktionslose Blasen entfernt (Bullektomie). Damit wird die Überblähung der Lunge reduziert und eine Verbesserung der Lungenfunktion erreicht. Das Uniklinikum Freiburg führt bei Patienten mit Lungenemphysem die beiden Operationen Bullektomie oder Lungenvolumenreduktion durch.

Bullektomie

Anwendungsgebiete: Wann wird eine Bullektomie durchgeführt?

Bei großen blasigen Veränderungen der Lunge (Bullae), die das benachbarte Gewebe komprimieren (Abb. 1), kann die Entfernung der Bulla zu einer Verbesserung der Lungenfunktion und zu einer Abnahme der Luftnot führen. Gelegentlich wird die Operation dieser Blasen auch bei wiederkehrenden blutigen Auswürfen oder Infekten durchgeführt.

Vor der Entscheidung zur operativen Entfernung der Blasen sollte eine Spiegelung der Luftwege, eine Computertomographie des Brustkorbs, verschiedene Lungenfunktionsuntersuchungen und eine besondere Untersuchung (Perfusionsszintigramm der Lunge), die die Blutversorgung der Lunge unter Berücksichtigung der großen Blasen untersucht, durchgeführt werden.

Ablauf: Wie gestaltet sich der Ablauf der Bullektomie?

Die Operation kann im Rahmen einer videoassistierten (Schlüssellochtechnik) oder einer offenen Operation durch eine seitliche Öffnung des Brustkorbs (Thorakotomie) durchgeführt werden (Abb. 2).

Abb. 1: Riesenbullae in oberen Lungenabschnitten beidseits mit Kompression der angrenzenden Lungenareale

Abb. 2: Entfernung einer Riesenbullae der rechtseitigen Lunge über eine kleine seitliche Öffnung des Brustkorbes

Abb. 3: Computertomographie des Brustkorbes mit Darstellung eines bullösen Lungenemphysems. Bei der später durchgeführten Lungenvolumenreduktion wurden die mit gestrichelter Linie eingerahmten Lungenanteile operativ entfernt. Nach der Operation war die Luftnot des Patienten gelindert und die Lungenfunktion verbessert.

Lungenvolumenreduktion

Anwendungsgebiete: In welchen Fällen wird die Lungenvolumenreduktionsoperation angewendet?

Das Ziel der so genannten Lungenvolumenreduktionsoperation ist die Entfernung von stark veränderten und funktionslosen Lungenbereichen zur Reduktion der Lungenüberblähung, Linderung der Luftnot und Verbesserung der Lungenfunktion (Abb. 3).

In Studien konnte ein Vorteil gegenüber der medikamentösen Therapie in der Gruppe mit in den oberen Bereichen der Lunge (Oberlappen) betonten blasigen Veränderungen und eingeschränkter Belastbarkeit nachgewiesen werden.

Daher ist es ganz besonders wichtig, dass die Patienten für eine derartige Operation zuvor eingehend ausgewählt werden. Wie auch bei der Lungentransplantation können nur Patienten für die Operation berücksichtigt werden, bei denen präoperativ eine Rehabilitation erfolgt und alle medikamentösen Optionen ausgeschöpft wurden. Ebenso muss das Rauchen bereits seit mehreren Monaten eingestellt worden sein.

Interdisziplinäre Freiburger Emphysemkonferenz

Die Interdisziplinäre Freiburger Emphysemkonferenz bietet Spezialisten der Thoraxchirurgie und Pneumologie sowie allen interessierten Kollegen in Klinik und Praxis eine Plattform zum interdisziplinären Austausch und zur Kooperation. Es können eigene Fälle zur Diskussion eingereicht werden. Die Freiburger Emphysemkonferenz findet einmal wöchentlich, immer dienstags um 17.00 Uhr, statt.

Klinik für Thoraxchirurgie

Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg

 

Ärztlicher Direktor

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