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Trachealstenose

Thoraxchirurgie

Verengung der Luftröhre (Trachealstenose)

Trachealstenosen finden sich aufgrund verschiedenster Ursachen und in unterschiedlichsten Ausprägungen. In unseren Breitengraden sind die häufigsten Ursachen für die Verengung der Luftröhre im Erwachsenenalter medizinische Maßnahmen wie Luftröhrenschnitte, Intubationen und Beatmung bzw. hierbei entstandene Verletzungen; diese machen bis zu 50% der Neuerkrankungen aus. In bis zu einem Drittel der Fälle kann keine genaue Ursache für Erkrankung gefunden werden, wobei diese als idiopathische subglottische Trachealstenosen (ISGS) bezeichnet werden. Weitere seltenere Ursachen sind Autoimmunerkrankungen wie der Morbus Wegener, Inhalationstraumata, Infektionen, Bestrahlung und Tumoren. Für die Wahl der richtigen Therapie sind neben der Ursache insbesondere auch die Lage der Stenose zu den Stimmbändern und die Länge des betroffenen Areals von besonderer Bedeutung.

Symptome

Typische Beschwerden sind Luftnot in Kombination mit einem hörbaren Atemgeräusch (Stridor). Da diese Symptomkombination üblicherweise mit einem Asthma bronchiale assoziiert wird, kommt es nicht selten zu Fehldiagnosen und/oder zu einer Verzögerung der richtigen Diagnosestellung.

Die Beschwerden schreiten häufig langsam voran und am Anfang mitunter nur bei großer Anstrengung bestehende Luftnot tritt später bereits bei geringsten Anstrengungen oder sogar in Ruhe auf. Seltenere assoziierte Beschwerden beinhalten vermehrten Husten und Auswurf, welcher häufig nicht richtig abgehustet werden kann.

Diagnostik

Besteht der Verdacht einer Trachealstenose so erfolgt zunächst die umfassende Abklärung möglicher Ursachen. Hierbei werden Schädigungen durch vorangegangene medizinische Eingriffe, Unfälle oder Bestrahlungen sowie eventuell durchgeführte Beatmungsmaßnahmen und auch Luftröhrenschnitte abgefragt. Verengungen nach solchen Maßnahmen treten üblicherweise innerhalb von 2 Jahren auf.

Zur Beurteilung der Schwere der Einschränkungen wird eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt. Neben der typischen Fluß-/Volumenkurve sind Einschränkungen des sogenannten „Peak-Flows“, also der maximal möglichen Flussrate, die besten Parameter zur Beurteilung des funktionellen Stenosegrades. Letzterer ist auch ein gutes Werkzeug um später einen Therapieerfolg zu messen und im Verlauf zu kontrollieren.

Des Weiteren erfolgen Blutuntersuchungen zum Ausschluss von Autoimmunerkrankungen wie z.B. einem Morbus Wegener und der Beurteilung der aktuellen entzündlichen Aktivität im Körper.

Entscheidend für die Wahl der Therapie sind insbesondere der Abstand der Stenose zu den Stimmbändern sowie deren Ausdehnung und Ausprägung. Die zur Beurteilung dieser Parameter wichtigste Untersuchung ist eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie). Hierbei werden zudem Proben zur feingeweblichen als auch mikrobiologischen Aufarbeitung gewonnen.

Ebenso sollte eine Computertomographie des Halses sowie Thorax durchgeführt werden, wobei zusätzliche Informationen über die Ausprägung der Stenose gesammelt, als auch mögliche von außen komprimierende Ursachen wie ein Tumor oder Kropf abgeklärt werden.

Therapie

Gering ausgeprägte Stenosen müssen nicht therapiert und sollten lediglich regelmäßig kontrolliert werden. Bei hochgradigen, therapiebedürftigen Befunden kann zwischen verschiedenen Behandlungen gewählt werden. Die drei gängigsten Methoden zur Therapie von Trachealstenosen sind die endoskopische Erweiterung, häufig durch entweder ein starres Instrument oder ein Ballonverfahren, die endoskopische Resektion mit anschließender medikamentöser Therapie und die offene Operation mit Resektion und Rekonstruktion der Luftröhre bzw. Kehlkopf (Cricotracheale Resektion, Laryngotracheoplastie).

Alle drei Methoden bieten Vor- und Nachteile, jedoch kann auch nicht jede Methode bei jeder Trachealstenose angewandt werden. Sollte eine deutliche Deformierung des knorpeligen Gerüstes der Luftröhre vorliegen sind endoskopische Verfahren meist nicht möglich und es muss eine Operation zur Beseitigung der Stenose erfolgen, ebenso bedürfen langstreckige Veränderungen häufig eines operativen Verfahrens. Bei narbigen Veränderungen der Schleimhaut und damit „weichen“ Stenosen stehen meist alle Therapiemodalitäten zur Verfügung.

Hier gilt es nun abzuwägen welche Methode für die Patient*innen am besten geeignet ist. Bei den endoskopischen Verfahren wird die Stenose entlang der Luftröhre „von innen“ dargestellt und entweder mittels eines Ballons dilatiert oder aber mechanisch oder auch mit einem Laser reseziert. Die Verfahren sind mit einem minimalen Risiko vergesellschaftet und es Bedarf zumeist nur eines 1-2 tägigen Krankenhausaufenthaltes. Nach Therapie mittels endoskopischer Resektion sollte eine längerfristige medikamentöse Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren, inhalativen Kortikosteroiden und ggf. Antibiotika erfolgen. Hierdurch können meist sehr gute Ergebnisse mit deutlicher Erleichterung der Dyspnoesymptomatik erreicht werden, jedoch handelt es sich hierbei häufig nur um eine zeitweise Verbesserung und es kommt regelmäßig zu behandlungsbedürftigen Rezidiven.

Die besten Langzeitergebnisse finden sich nach operativer Resektion und Rekonstruktion der Stenose. Hierbei wird über einen Schnitt im Halsbereich die Luftröhre dargestellt, die Engstelle entfernt und anschließend eine neue Verbindung (Anastomose) geschaffen. Bei sehr hoch, und damit nahe an den Stimmbändern, gelegenen Stenosen bedarf es unter Umständen einer Resektion des Ringknorpels und / oder einer Erweiterung des Kehlkopfes. Diese Eingriffe sind technisch anspruchsvoll und dementsprechend mit einer höheren Komplikationsrate als die endoskopischen Verfahren vergesellschaftet, jedoch vergleichsweise immer noch sichere Eingriffe. Typische Risiken beinhalten die in seltenen Fällen auftretende einseitige Stimmbandlähmung (Heiserkeit) und noch seltener kommt es zu Heilungsstörungen im Bereich der neu geschaffenen Verbindung. Zu beachten gilt es dennoch, dass auch nach komplikationslosem Eingriff häufig Stimmveränderungen zu beobachten sind, insbesondere bei höher gelegenen Stenosen. Dies resultiert aus veränderten Spannungsverhältnissen der an der Stimmbildung beteiligten Strukturen nach der Operation. Insgesamt bestehen nach operativer Therapie exzellente Langzeitergebnisse bezüglich Luftnot und Lebensqualität und es kommt nur in absoluten Ausnahmefällen (<1%) zu einem behandlungsbedürftigen Wiederauftreten der Engstelle.

Verschiedene Ausprägungen und Konfigurationen subglottischer Trachealstenosen jeweils präoperativ (links) und 3 Monate postoperativ (rechts) nach cricotrachealer Resektion.

Welche Therapie ist die richtige für mich?

Welche Therapie gewählt wird hängt von den genannten Faktoren und nicht zuletzt auch von Ihrer persönlichen Präferenz ab. Wir bieten sowohl alle endoskopische als auch operativen Verfahren in unserem Zentrum an, so dass wir gemeinsam die für Sie beste Therapie finden können. Zur Durchführung der notwendigen Diagnostik und Beratung vereinbaren Sie am besten einen Termin in unserer Trachea-Sprechstunde unter 0761 270 24580.

Klinik für Thoraxchirurgie

Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg

 

Ärztlicher Direktor

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