Adenome des Duodenums
Hintergrund
Adenome des Duodenums (Zwölffingerdarms) sind gutartige Geschwülste, die in der Wand des Duodenums entstehen. Werden diese Tumoren nicht entfernt, entwickeln sich aus den Adenomen bösartige Tumoren (so genannte obligate Präkanzerosen, vgl. bösartige Pankreaserkrankungen / Pankreaskarzinom). Daher ist eine frühzeitige Diagnose und radikale Entfernung von entscheidender Bedeutung. Die gutartigen Tumore können durch ihr örtliches Wachstum zu Verdrängung von angrenzenden Strukturen führen. Des Weiteren gibt es Duodenaladenome, die Hormone produzieren können (vgl. Endokrine Pankreastumore) oder Zysten bilden (vgl. Zystische Pankreastumore).
Symptome
Die Symptome der Duodenaladenome sind meist uncharakteristisch, anfangs meist gering und äußern sich in allgemeinem Unwohlsein, Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden. Häufig stellen sie Zufallsbefunde bei endoskopischer Diagnostik, wie ERCP oder Endosonographie, dar. Das örtliche Wachstum führt zu einem Verdrängen von angrenzenden Strukturen. Der Gallengang läuft zum Teil durch die Bauchspeicheldrüse. Dieser kann durch das Wachstum des Tumors komprimiert werden und zur Gelbsucht führen. Das Wachstum kann auch den Gang der Bauchspeicheldrüse verlegen und zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen, die mit starken Bauchschmerzen einhergehen kann (vgl. Akute Pankreatitis). Durch die überschüssige Hormonbildung mancher Tumoren können entsprechende Symptome, wie Störungen des Zuckerstoffwechsels, Kollapsneigung, Rötung der Haut oder Durchfälle entstehen (vgl. Endokrine Pankreastumore).
Diagnostik
Zum genauen Auffinden des Tumors ist eine Bildgebung notwendig. Das bedeutet, dass mit einem CT (Computertomographie) oder einem MRT (Kernspinntomographie) Bilder von Strukturen im Bauch gemacht werden. Weitere Bilder werden durch ein Ultraschallgerät am Ende eines Magenspiegelungs-Gerätes (Endosonographie) durchgeführt. Durch diese Untersuchungen wird die Ausdehnung des Tumors untersucht und zum anderen Metastasen ausgeschlossen.
Im Blut werden erhöhte Hormonkonzentrationen, Tumormarker und evtl. Gendiagnostik untersucht. Bei manchen Tumoren können radioaktiv markierte Stoffe das Auffinden der um Teil kleinen Tumoren erleichtern. Adenome im Bereich des Zwölffingerdarms treten häufig familiär gehäuft auf (z.B. bei der familiären Adenomatösen Polyposis)
Therapie
Je nach Art des Tumors kommen verschieden Verfahren zum Einsatz. Diese reichen einer einfachen Ausschälung des Tumors bis zu verschiedenen großen Operationen. Meist ist eine Operation die einzige Möglichkeit einer Heilung. Je nach Lage des Tumors in der Bauchspeicheldrüse wird dieser Teil chirurgisch entfernt. Bei der Lage im Bauchspeicheldrüsen-Kopfs in der Nähe des Dünndarms wird dieser Teil mit einem Stück des Zwölffingerdarms entfernt (Operation nach Whipple). Bei der Lage im Schwanzbereich, in der Nähe der Milz, kann dieser Anteil auch isoliert entfernt werden (Pankreaslinksresektion).
Bei Gallenabflusshindernissen ist in manchen Fällen vor der Operation die Einlage einer Gallengangsprothese notwendig, um den Galleabfluss wieder herzustellen.
Postoperativer Verlauf
Nach der Operation ist eine Überwachung mit erfahrenen Ärzten notwendig. Die Qualität der Wundsekrete nach der Operation wird durch Drainagen im Körper überpräft. Diese werden am Regelfall nach drei Tagen entfernt. Der Nahrungsaufbau findet meist erst über eine Sonde, die über die Nase in den Magen oder den Dünndarm gelegt wird, statt. Intensive Pflege und Krankengymnastik sorgen dafür, daß der operierte Patient schnell auf die Beine kommt. Meist kann der Patient nach fünf bis sieben Tagen wieder gewohntes Essen zu sich nehmen und bereits nach zwei Wochen nach der Operation nach Hause oder in eine anschließenden Rehabilitaionseinrichtung gehen. Es werden nach der Operation weiterhin Kontrolluntersuchungen auch auf der Tagesstation durchgeführt.
Ergebnisse
In aller Regel kann durch eine Operation eine Heilung erzielt werden. Die Langzeit-Ergebnisse sind gut. Die 15-jährige Überlebensrate liegt im Bereich von 80%. Nach der Genesung kann der Großteil der Patienten ihren gewohnten Beschäftigungen und Lebensgewohnheiten nachgehen. Es kann notwendig sein, ein Leben lang Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse in Kapselform einzunehmen. In wenigen Fällen ist eine Insulin-Ersatz-Therapie bei Störungen des Zuckerstoffwechsels notwendig.
Frau Elisabeth Hecht
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