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Zystische Tumore des Pankreas

Hintergrund

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs ist in den westlichen Ländern bei Männern das vierthäufigste, bei Frauen das fünfthäufigste Karzinom. Zystische Pankreastumoren, also Neubildungen der Bauchspeicheldrüse mit Hohlräumen und Flüssigkeitsansammlungen, machen circa 5% aller bösartigen Tumoren aus. Risikofaktoren für die Entstehung dieser Krankheit sind unter anderem das Zigarettenrauchen und eine fett- und fleischreiche Ernährung. Ebenfalls ein erhöhtes Risiko besteht nach Magenentfernung, Diabetes mellitus (Zucker) oder chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis). Die Auswirkungen von Kaffee und Alkoholkonsum auf die Entstehung dieser Tumoren sind noch nicht endgültig bewiesen. Auch der berufliche oder private Umgang mit bestimmten Schadstoffen können zur Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs führen (2-Naphtylamin, Benzidin, Benzolderivate). Außerdem spielen noch erbliche Faktoren eine Rolle.

Symptome

Leider fehlen bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse die typischen Frühsymptome und Beschwerden. Deshalb werden diese Tumoren oft erst spät erkannt. Auch klassische Leitsymptome gibt es nicht. Am häufigsten kommen Oberbauchschmerzen und eine schmerzlose Gelbfärbung der Haut (Ikterus) vor, die zu einem starken Juckreiz am ganzen Körper führen. Diese Symptome werden bei mehr als 90% der Patienten gefunden. Allerdings können diese Symptome bei Tumoren, die im Schwanzbereich der Bauchspeicheldrüse gelegen sind, manchmal erst im Spätstadium der Erkrankung vorkommen. Nur bei Tumoren im Bauchspeicheldrüsenkopf sind diese Beschwerden Frühsymptome. Allgemeine Symptome, die bei den meisten Krebserkrankungen vorkommen (so genannte B-Symptomatik), sind Appetitverlust, Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß und allgemeine Abgeschlagenheit.

Diagnostik

Bei der körperlichen Untersuchung kann in den Frühstadien der Erkrankugen meist kein auffälliges Ergebnis gefunden werden. In späteren Stadien kommt es zu Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Lymphknotenschwellungen und einem tastbaren Knoten im Oberbauch. In der Laboruntersuchung des Blutes wird meist eine Erhöhung Bauchspeicheldrüsenenzyme (Lipase, Amylase) und bestimmter Leberwerte (?-GT, aP, Bilirubin, GPT, GOT, LDH) gefunden. In der Ultraschalluntersuchung des Bauches (Sonographie) kann man manchmal den Knoten in der Bauchspeicheldrüse erkennen. Mit einer ERCP können auch kleine Tumoren erkannt werden, zur weiteren Diagnostik wird eine Computertomographie (CT) durchgeführt, bei der man auch nach Absiedelungen des Tumors (Metastasen) suchen und somit das Krankheitsstadium feststellen kann. Manchmal kann trotz dieser Untersuchungen nicht genau festgestellt werden, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Knoten handelt, dann bringt die feingewebliche Untersuchung nach der Operation das endgültige Ergebnis.

Therapie

Die einzige Therapie, mit der man den Bauchspeicheldrüsenkrebs heilen kann, ist die Operation. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn der Tumor nicht zu groß geworden ist und nicht verschiedene Organe in seiner Nähe mit einbezogen hat. Für die Operation bösartiger zystischer Tumore stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. [Link zu Keck/Adenokarzinom…]Sollte sich der Tumor in einem späten Stadium befinden und nicht mehr operabel sein, können verschiedenen Operationen durchgeführt werden, um allein die Beschwerden der Patienten zu lindern (palliative Therapie).

Postoperativer Verlauf

Da es sich bei den oben genannten Eingriffen um große Operationen handelt, müssen die Patienten nach der Operation auf einer Intensivstation überwacht werden. Dort wird langsam mit dem Kostaufbau begonnen. Am Anfang kann die Nahrung nur über eine in der Operation angelegte Magensonde zugeführt werden. In den ersten Tagen nach der Operation kann mit vorsichtigem Trinken von Tee oder Wasser begonnen werden. Die in der Operation ebenfalls eingelegten Drainagen (Schläuche durch die Bauchhaut nach außen) dienen dazu, Wundflüssigkeit abzuleiten, außerdem kann durch Untersuchung der Flüssigkeit im Labor der Heilungsprozess am Darm und den anderen betroffenen Organen beurteilt werden. Sind alle Werte normal, können diese Schläuche am dritten Tag nach der Operation entfernt werden. Nach der Intensivstation kommen die Patienten auf eine Normalstation, nach Abschluss des Heilungsprozesses und des Kostaufbaus kann der Patient nach Hause entlassen werden.

Ansprechpartner

PD Dr. Dietrich Ruess
Oberarzt
dietrich.ruess@uniklinik-freiburg.de

 

Dr. Sophia Chikhladze
Oberärztin
sophia.chikhladze@uniklinik-freiburg.de

Anmeldung Spezialsprechstunde

Frau Hecht
Telefon: 0761 270-90640
Mobil: 0162 253-5867
pankreaszentrum@uniklinik-freiburg.de