Angsterkrankungen
Klinischer SchwerpunktAngsterkrankungen, zu denen die Panikstörung, die Agoraphobie, die Generalisierte Angststörung, die Soziale Phobie und die Spezifischen Phobien zählen, stellen die häufigsten psychischen Erkrankungen dar und betreffen in Europa ca. 14% der Bevölkerung. Frauen sind dabei etwa zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Die Entstehung von Angsterkrankungen ist komplex und beruht auf einem Zusammenspiel von biologischen, umweltbedingten bzw. psychosozialen Risikofaktoren, die in unterschiedlicher individueller Konstellation und in Interaktion miteinander im Sinne eines Vulnerabilitäts-Stress-Modells das Gesamterkrankungsrisiko bedingen.
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie verfügt sowohl in der Behandlung von Angsterkrankungen als auch in der Forschung bezüglich ihrer Entstehung, Aufrechterhaltung und Therapie über eine langjähre, international renommierte Expertise (u.a. siehe FOCUS Rangliste).
Angebote für Betroffene
Angsterkrankungen sind prinzipiell gut behandelbar. Die Spezialambulanz für Angsterkrankungen der Klinik bietet eine ausführliche Diagnostik und Beratung hinsichtlich geeigneter Therapieoptionen für Patienten mit Angsterkrankungen an. Bei entsprechender Indikation ist auch eine stationäre oder teilstationäre Behandlung an unserer Klinik möglich.
Die Behandlung erfolgt nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien. Demzufolge stellt die kognitive Verhaltenstherapie die wirksamste psychotherapeutische Behandlungsmethode dar. Ebenfalls stehen psychopharmakologische Optionen wie z.B. selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Serotonin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer (SNRI) als Mittel der Wahl zur Verfügung.
Forschung
Schwerpunkte der Arbeitsgruppe stellen neben der Erforschung von neurobiologischen und biographisch-umweltbedingten Ursachen bei der Entstehung von Angsterkrankungen die Untersuchung der Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen und deren zugrundeliegenden Mechanismen sowie von präventiven Interventionen dar.
Die Aufklärung der biologischen und psychologischen Ursachen von Angsterkrankungen sowie deren Rolle bei der Vermittlung des Therapieansprechens kann wesentlich dazu beitragen, die Behandlung von Angsterkrankungen weiter zu verbessern und somit eine Grundlage für zukünftige individualisierte und damit noch effektivere Therapieansätze bieten.
Die Arbeitsgruppe arbeitet eng mit Fachgesellschaften zusammen und ist an nationalen und internationalen Forschungsverbünden beteiligt.