Erkrankungen des Schlafes
Klinischer SchwerpunktSchlafstörungen, d.h. Insomnien, Hypersomnien, Parasomnien und Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen, sind extrem häufig und bei chronischem Verlauf oft eine starke Belastung für die Betroffenen. In unserer Klinik gibt es ein spezielles diagnostisches und therapeutisches Angebot für Patienten mit Schlafstörungen, und wir befassen uns wissenschaftlich eingehend mit dem Thema Schlaf und Erkrankungen des Schlafes.
Angebote für Betroffene
In unserer Klinik wird eine Spezialsprechstunde für Schlafstörungen angeboten. Die Zuweisung erfolgt dabei in der Regel durch niedergelassene Ärzte (z.B. Hausärzte).
Ca. 60% der Patienten, die sich in der Sprechstunde vorstellen, werden für eine weitergehende diagnostische Untersuchung für zwei aufeinander folgende Nächte auf unsere Schlafmedizinische Station einbestellt. Dort beobachten wir den Nachtschlaf der Patienten routinemäßig mit der Messung von Elektroenzephalogramm (EEG), Elektrookulogramm (EOG) und Elektromyogramm der submentalen Muskulatur (EMG) sowie durch die Aufzeichnung von Atmungsparametern und periodischen Beinbewegungen und durch Videometrie, um den Patienten hinterher ein passendes Therapieangebot machen zu können.
Forschung
In der Forschung beschäftigen wir uns mit psychologischen und neurobiologischen Auswirkungen von Schlafstörungen sowie mit dem Zusammenhang zwischen anderen psychischen Erkrankungen und dem Schlaf. Methodisch kommen dabei insbesondere die Polysomnographie, neuropsychologische, endokrinologische und bildgebende Methoden zum Einsatz.
Häufige Schlafkrankheiten

Die häufigste und bekannteste Schlafstörung ist die Insomnie, darunter versteht man chronische Ein- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen oder auch ausschließlich das Gefühl des nicht-erholsamen Schlafs.
Die Folge der Insomnie sind Beeinträchtigungen am Tage, etwa Störungen der Befindlichkeit, Gereiztheit bis hin zur Depressivität sowie Leistungs- und Konzentrationsstörungen. Insomnie kommt häufig im Rahmen belastender Lebensbedingungen vor, wie etwa unter Stress, kann aber auch Ausdruck einer körperlichen oder seelischen Erkrankung sein.

Eine ebenso wichtige Erkrankung des Schlafs ist das so genannte Schlaf-Apnoe-Syndrom, bei dem die Betroffenen häufige nächtliche Atemstillstände aufweisen, die zu einer Unterbrechung des Schlafs führen. In der Folge leiden die davon Betroffenen unter einer erheblichen Tagesmüdigkeit, die zum gefährlichen Sekundenschlaf führen kann.
Eine weitere wichtige Erkrankung des Schlafs ist das Restless Legs Syndrom. Davon Betroffene sind abends sehr müde und schläfrig, kommen aber nicht in den Schlaf, weil sie Missempfindungen in den Beinen verspüren, die mit einem Bewegungsdrang verbunden sind.

Weitere Schlafstörungen sind die Parasomnien, die zu unerwünschten Ereignissen während des Schlafes führen, wie etwa nächtlichem Hochschrecken, Schreien und Schlafwandeln.
Abbildungen von Honoré Daumier
Videos
"Wie entstehen Träume und was bedeuten sie?"
Vortrag vom Mittwoch, 06. Februar 2013, im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe "Schlaf gut - Träume süß"
Referent: Prof. Dr. Mathias Berger, Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg
"Schlaflos durch Dauerstress und Burn-Out?"
Bescheren uns Dauerstress und Burn-out schlaflose Nächte? Dieser Frage widmete sich Prof. Dr. Dr. Kai Spiegelhalder, Psychologe an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, in seinem Vortrag im Rahmen der Vorlesungsreihe „Schlaf in der Ausbildungs- und Arbeitswelt“.
Etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einer klinisch relevanten Schlafstörung. Diese Menschen haben Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen oder fühlen sich morgens nie richtig erholt. „Ein gesunder Schlaf ist für das allgemeine Wohlbefinden aber sehr wichtig, denn ausreichend Schlaf erhöht die Lebensqualität und steigert die Konzentrationsfähigkeit“, sagt Dr. Spiegelhalder.
Darüber hinaus sind Schlafstörungen ein Risikofaktor für Folgeerkrankungen, insbesondere für Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was zu einer beträchtlichen Belastung der Betroffenen und des Gesundheitssystems führt. Die häufigsten Ursachen einer gestörten Nachtruhe sind Stress und fehlende Entspannungsmöglichkeiten. Dabei berichten viele Menschen insbesondere über einen Zusammenhang zwischen Stress am Arbeitsplatz und einer Beeinträchtigung ihres Nachtschlafs. Der fehlende Schlaf wirke sich negativ auf die Leistungsfähigkeit aus und erhöhe wiederum den Stress am Arbeitsplatz.
Wie kann man aber aus diesem Teufelskreis aussteigen? In seinem Vortrag gibt Dr. Spiegelhalder Tipps, was jeder Betroffene aktiv für einen guten und erholsamen Schlaf tun kann, und wie Schlafstörungen bei beruflichem Stress behandelt werden können.
"Welche Rolle spielt die Psyche bei Schlaf und Schlaflosigkeit?"
Vortrag vom Mittwoch, 23. Januar 2013, im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe "Schlaf gut -Träume süß"
Referent: Prof. Dr. rer. soc. Dipl.-Psych. Dieter Riemann, Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg