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Psychotische Störungen

Klinischer Schwerpunkt

(Schizophrenien und schizoaffektive Störungen)

Psychotische Symptome sind z.B. Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen, eine Störung des formalen Denkens und Sprechens (gehemmte oder gesteigerte Sprechgeschwindigkeit, unlogisch-zerfahrenes Denken und Sprechen), eine Störung des inhaltliches Denken (Verfolgungserleben, Größenideen, bizarre Denkgebäude) oder Beeinflussungs- und Beziehungserleben (alles ist wie künstlich gemacht, undurchsichtige Kräfte beeinflussen das eigene Leben und die Welt).

In der Frühphase der Erkrankung (Prodromalphase) ändern die betroffenen Jugendlichen oder Erwachsenen oft erkennbar ihr Wesen, sie ziehen sich zunehmend zurück, verhalten sich bizarr und seltsam oder wirken emotional instabil und aggressiv. In Schule oder Beruf kommt es oft zum Leistungsknick, in den Beziehungen zu schweren, oft kaum verstehbaren Konflikten.

Psychotische Störungen gehen für den Betroffenen und sein Umfeld oft mit großen Belastungen einher. Beginnende psychotische Störungen werden häufig erst spät erkannt, so dass bereits deutliche Auswirkungen im schulischen, beruflichen und persönlichen Bereich aufgetreten sind. Bei schwierigen Krankheitsverläufen mit fortbestehenden Symptomen wird oft zu schnell von Behandlungsresistenz gesprochen.

Angebote für Betroffene

Unsere Klinik bietet ein umfangreiches diagnostisches und therapeutisches Angebot für Menschen, die an einer psychotischen Störung leiden.

In unserer Ambulanz können nach Überweisung durch den Hausarzt oder Psychiater psychotische Störungen diagnostiziert und behandelt werden.

Im Rahmen der Spezialsprechstunde zur Frühdiagnostik bieten wir ambulant den Hilfesuchenden wie den niedergelassenen Kollegen an, die komplette Basisdiagnostik inkl. Bildgebung, EEG und Laboruntersuchungen zu organisieren.

Die Station 2 besteht aus einem spezialisierten Behandlungsteam. Mit einem multimodalen, interdisziplinären Ansatz bestehend aus Diagnostik sowie medikamentöser, psychotherapeutischer und sozialtherapeutischer Behandlung basierend auf aktuellen Leitlinien und den neuesten Erkenntnissen und klinischer Erfahrung sowie mit intensiver bezugspflegerischer Betreuung wird versucht, jeden Patienten seinen individuellen Bedürfnissen entsprechend bestmöglich zu behandeln. Angehörige und das soziale Umfeld werden bei Bedarf in die Behandlung und Therapie mit einbezogen. Sowohl die Patienten selbst, als auch ihre Angehörigen und Freunde haben die Möglichkeit an umfassenden Informationsprogrammen (Psychoedukationsgruppe, Angehörigen-Workshop) teilzunehmen.

Angebote für Patienten

  • Diagnostik, inkl. neuropsychologischer Leistungsdiagnostik
  • Differenzierte medikamentöse Therapie
  • Psychotherapie:
    - Psychoedukation (Gruppe)
    - Training sozialer Kompetenzen (Gruppe)
    - Metakognitives Training (MKT; Gruppe)
    - kognitiv-behaviorale Therapie bei Wahn und Halluzinationen (Einzeltherapie)
    - kognitiv-behaviorale Therapie belgleitender Probleme (z.B. Ängste, Zwänge, Depression; Einzeltherapie)
  • Sozialberatung
    - Unterstützung und Beratung in sozialpsychiatrischen Angelegenheiten
    - Einleitung weiterführender Rehabilitationsmaßnahmen (wenn indiziert)
  • Intensive Begleitung durch erfahrenes Pflegepersonal mit festen Ansprechpartnern als Bezugsperson; Unterstützung bei der Tagesstrukturierung, in alltagspraktischen Belangen und bei der Freizeitgestaltung.
  • Begleittherapien: umfangreiche ergotherapeutische Therapieangebote (Radioprojekt, Museumsprojekt, Holzwerkstatt, Tonwerkstatt, Atelier, kreative Trauerbegleitung, PC-Training, Kognitionstraining, u.v.m.), Musiktherapie (Einzelsitzung; Sing- und Musikgruppen), Physiotherapie (zahlreiche Sport- und Bewegungsangebote; Einzel-Krankengymnastik)

Angebote für Angehörige

  • Teilnahme an Paar- und Familiengesprächen
  • Umfassende Informationen zur Erkrankung im Workshop für Angehörige (Themenschwerpunkte: Ursachen und Symptome einer Psychose, Therapiemöglichkeiten, Belastung der Angehörigen und Entlastungsmöglichkeiten, Krisenplan, Möglichkeiten zur Unterstützung der Patienten durch die Angehörigen, psychosoziale Aspekte und Rechtsfragen)

Forschung

An unserer Klinik laufen zahlreiche Studien zu allen großen neuropsychiatrischen Erkrankungsbildern inklusive der Schizophrenie.

Video

"Gehirn und Krankheit - 5. Freiburger Abendvorlesung 2015"

Hinter der Diagnose Schizophrenie können sich viele verschiedene Krankheiten mit unterschiedlichen Ursachen verbergen. Mediziner fordern deswegen ihre Abschaffung. Bei der fünften und letzten Freiburger Abendvorlesung 2015 am Universitätsklinikum Freiburg spricht Prof. Dr. Ludger Tebartz van Elst aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie über das Thema "Gehirn und Krankheit - Die Abschaffung der Schizophrenie? Die Neudefinition der psychiatrischen Krankheiten".

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