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Was wird für eine molekulargenetische Diagnostik benötigt?

Präanalytik / Informationen

Materialien und Menge

Ausgangsmaterial für die meisten molekulargenetischen Untersuchungen ist DNA, die aus kernhaltigen Zellen gewonnen wird. Prinzipiell ist in allen kernhaltigen Zellen die komplette genetische Information vorhanden und einer Analyse durch molekulargenetische Untersuchungen zugänglich.

Bevorzugtes Untersuchungsmaterial einer postnatalen Diagnostik ist EDTA-Blut, alternativ können auch Wangenschleimhautabstriche, Speichel, native Gewebeproben, bereits präparierte DNA oder fixierte Gewebeproben untersucht werden.

Die benötigte Menge hängt vom Umfang der durchzuführenden Untersuchung/en ab, d.h. von Anzahl und Größe der zu untersuchenden Gene. Für eine Anlageträgerdiagnostik bei bekannter familiärer Mutation z.B. reichen 0,5 - 1 ml EDTA-Blut bzw. 100 - 500 ng DNA. Soll eine Mutationssuche in einem einzelnen Gen durchgeführt werden, benötigen wir 2 - 3 ml EDTA-Blut. Für eine Stufendiagnostik bei mehreren für ein Krankheitsbild bekannten Genen und ggf. Deletionsdiagnostik sind 5-10 ml EDTA-Blut erforderlich.

Eine Pränataldiagnostik kann an nativen oder kultivierten Amnionzellen bzw. Chorionzotten oder hieraus bereits präparierter DNA vorgenommen werden. Zum Ausschluss einer maternalen Kontamination des fetalen Material wird stets zusätzlich eine mütterliche Probe (s.o.) benötigt.

AnwendungStandardmaterial

Alternativmaterial

Anlageträgerdiagnostik: Nachweis einer bekannten Mutation

0,5 - 1 ml EDTA-Blut

 

100 - 500 ng DNA Wangeschleimhautabstrich* Speichelprobe* Gewebeprobe nativ nach Rücksprache: Gewebeprobe fixiert
Mutationssuche Einzelgen mit Deletionsdiagnostik2 - 3 ml EDTA-Blut1 - 2 µg DNA Wangeschleimhautabstrich* Speichelprobe* Gewebeprobe nativ nach Rücksprache: Gewebeprobe fixiert
Stufendiagnostik über mehrere Gene mit Deletionsdiagnostik5 - 10 ml EDTA-Blut3 - 5 µg DNA mehrere Wangenschleimhautabstriche* Speichelprobe* Gewebeprobe nativ
Pränataldiagnostik (nur bei bekannter familiärer Mutation)Fetus: kultivierte Amnion- oder Chorionzellen Mutter: 1 ml EDTA-BlutFetus: DNA aus bzw. native Amnion- oder Chorionzellen Mutter: DNA, Wangeschleimhautabstrich* Speichelprobe*
* Entnahmesets für Wangenschleimhautabstriche bzw. Speichelproben schicken wir Ihnen auf Anfrage (0761/270-43572) zu  

 

Gewinnung und Kennzeichnung des Untersuchungsmaterials

Für die Untersuchung molekulargenetischer Parameter muss der Patient zur Probennahme nicht nüchtern sein.

Bitte kennzeichnen Sie alle Entnahmematerialien mit einem wasserfesten Filzstift mit dem Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmetag oder benutzen Sie Barcode-Etiketten mit eindeutiger Auftragsnummer. Bei Verwendung von Schleimhaut-Abstrichtupfern bitte Röhrchen und Griffstopfen bzw. Entnahmestab und Verpackungstütchen mit einer Nummer von 1 bis 9 kennzeichnen, um eine Verwechslung der Tupfer beim Trocknen auszuschließen. Bitte beachten:

Nach den Richtlinien der zuständigen Fachgesellschaften und unseres QM-Systems muss unbeschriftetes Probenmaterial verworfen werden, wenn die Identität des Materials nicht zweifelsfrei geklärt werden kann.

Die Kontamination des Untersuchungsmaterials mit dem Material anderer Probanden oder dem des Probennehmers ist unbedingt zu vermeiden, da sonst durch die in der Mehrzahl der molekulargenetischen Untersuchungen eingesetzten Amplifikationsverfahren (PCR) die Gefahr von Fehlinterpretationen besteht.

 

Versand

Nicht zeitkritisch ist der Transport von EDTA-Blut, extrahierter DNAMundschleimhautabstrichen und Speichelproben. Diese können Sie bei Raumtemperatur mit der normalen Post versenden. Achten Sie darauf, dass die Proben bruchsicher verpackt sind und der Versand - insbesondere im Sommer - nicht gerade über das Wochenende erfolgt.

Zeitkritisch ist der Transport von Patientenproben, bei denen Kulturen aus lebenden Zellen angelegt werden sollen (Amnion- und Chorionzellen, Gewebeproben). Hier sollte der Versand innerhalb von 24 Stunden erfolgen (Kühlung bei 4ºC ist von Vorteil aber nicht unbedingt notwendig), da eine verlängerte Lagerung die Probenqualität beeinträchtigt. Eine vorherige Anmeldung (Tel. 0761/270-43572, Fax 0761/270-9644710) der Untersuchung (insbesondere vor Wochenenden und Feiertagen) erleichtert uns die Planung und beschleunigt den Untersuchungsablauf.

Versandadresse:
Universitätsklinikum Freiburg
Kinder- und Jugendklinik 
Diagnostiklabor Pädiatrische Genetik
z.H. Frau Harder
Breisacher Straße 62 
79106 Freiburg

Kinder- und Jugendklinik

Breisacher Straße 62
D - 79106 Freiburg

Telefon:+49 (0)761 270 - 43000
Telefax:+49 (0)761 270 - 96 - 43000