Sektion Allogene Stammzelltransplantation
Die Übertragung von blutbildenden Stammzellen von einem gesunden Spender auf einen kranken Menschen (allogene Transplantation) ist eine hochwirksame Behandlung zur Heilung von verschiedenen, häufig bösartigen Erkrankungen des Blutes und des Immunsystems.
Der Begriff allogene Stammzelltransplantation fasst die verschiedenen heute möglichen Formen zusammen, die nach Art der Stammzellquelle als Knochenmarktransplantation, periphere Blut-, oder Placentarestblut (Nabelschnurblut) -Transplantation bezeichnet werden.
Mit dem Verfahren der allogenen Stammzelltransplantation werden Menschen mit lebensbedrohlichen Knochenmarkerkrankungen behandelt wie
- Akute myeloische Leukämien (AML),
- Akute lymphatische Leukämien (ALL),
- Myelodysplasien (MDS),
- Schwere Aplastische Anämien,
- Myelofibrosen,
- Myeloproliferative Erkrankungen,
- Indolente Lymphome,
- Aggressive Lymphome,
- Multiple Myelome,
- Immundefekte
Die hohe Wirksamkeit der allogenen Stammzelltransplantation beruht u.a. wesentlich auf einem immuntherapeutischen Effekt: bei der Transplantation blutbildender Stammzellen vom Spender auf den Empfänger werden auch Zellen des Spenderimmunsystems mitübertragen. Die Zellen (Lymphozyten) können im Körper des Patienten eventuell noch vorhandene bösartige Zellen erkennen und vernichten. Dieser "graft (Transplantat) -versus-Leukämie" (GvL) Effekt wirkt als zelluläre Immuntherapie lebenslang.
Die Sektion allogene Stammzelltransplantation der Klinik für Innere MedizinI gehört zu den größten Einrichtungen dieser Art mit ca. 80-100 Transplantationen für Erwachsene / Jahr.
Was ist Benchmarking bei Stammzelltransplantationen?
Um die Qualität und Sicherheit von Stammzelltransplantationen europaweit vergleichen zu können, hat die europäische Fachgesellschaft EBMT gemeinsam mit JACIE ein spezielles Qualitätssystem – sogenanntes Benchmarking – entwickelt. Damit wird geprüft, wie gut einzelne Transplantationszentren im Vergleich zu anderen arbeiten. Dieses System basiert auf echten Patientendaten, die in einem zentralen Register gesammelt werden. Es werden dabei unter anderem folgende Punkte betrachtet:
- Wie vollständig und zuverlässig die Nachsorge-Daten im ersten Jahr nach der Transplantation sind,
- Wie viele Patient:innen ein Jahr nach der Transplantation noch leben,
- Und wie viele davon ohne einen Rückfall der Grunderkrankung leben.
Jedes Jahr werden die Ergebnisse aller Zentren neu berechnet – basierend auf den Daten der letzten fünf Jahre. In die Bewertung kommen nur sogenannte Ersttransplantationen (die erste Transplantation mit eigenen oder fremden Stammzellen), und nur Zentren, die eine ausreichende Anzahl an Transplantationen durchführen und eine gute Nachsorge leisten.
Der Funnel plot zeigt die Sterblichkeit ein Jahr nach einer allogenen Stammzelltransplantation. Dabei wird verglichen, wie viele Patientinnen und Patienten des Zentrums tatsächlich gestorben sind im Vergleich dazu, wie viele man aufgrund der Risikofaktoren und Patientenzusammensetzung erwartet hätte. Auch wurde berücksichtigt, wie gut die Nachsorge in den einzelnen Kliniken war. Das Ergebnis zeigt, dass unsere Klinik im Vergleich zu anderen deutlich besser abschneidet – es sind weniger Patientinnen und Patienten gestorben, als man erwarten würde.
Sekretariat:
Ines Giers
ines.giers@uniklinik-freiburg.de
+49 (0) 761 270-33210
+49 (0) 761 270-36580
Anschrift:
Department Innere Medizin
Klinik für Innere Medizin I
Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation
Hugstetter Str. 55
79106 Freiburg
Unser Team
PD Dr. Claudia Wehr
Oberärztin
Schwerpunkte
- Allogene Stammzelltransplantation
- Zelltherapie
- Sekundäre Immundefekte
+49 761-270-36000
(über Pforte)
Prof. Dr. Ralph Wäsch
Oberarzt
Leitung der Sektion Medizinische Zelltherapie und Zellforschung (SMZZ)
Schwerpunkte
- Akute Leukämien
- Multiples Myelom
- Allogene Stammzelltransplantation
- Zelltherapie
- Zellzykluskontrolle in Tumorzellen
Sekretariat:
Frau Marion Merk-Fischer
+49 (0) 761 270-32460
+49 (0) 761 270-96-33180
Dr. Kristina Maas-Bauer
Funktionsoberärztin
Stellvertretende Leitung ZGT
Maas-Bauer Laboratory
IMMediate - Programm
Schwerpunkte:
- Transplantbereich
- Gastrointestinale Tumore
+49 761 270 36000
juergen.finke@uniklinik-freiburg.de
Sekretariat:
Frau Christiane Enehizena
+49 (0) 761 270-33 64 0
+49 (0) 761 270-96-36 58 0
Neues Immunsystem, bitte!
Kurzer Erklärfilm über den Ablauf einer Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Freiburg.
Der Film wurde im Rahmen der Bachelorarbeit von Frau Mylen Husel im Studiengang "Interaktive Medien" an der Hochschule Augsburg in Kooperation mit dem Uniklinikum Freiburg produziert. Die auf medizinische Richtigkeit geprüften Informationen im Sprechertext stammen direkt vom Klinikum.

in Notfällen:
ITZ-Pforte / Onkologischer Dienst
Telefon +49 (0) 761 270-36000
Notaufnahme:
Telefon +49 (0) 761 270-33300
Sekretariat Prof. Dr. Robert Zeiser | Ines Giers |
Telefon | +49 (0) 761 270-33210 |
ines.giers@uniklinik-freiburg.de | |
Nachsorgetelefon für Patienten nach allo-Tx | +49 (0) 761 270-34989 |
Transplantations- station Löhr | Pflegestützpunkt: +49 (0) 761 270-34940 Arztzimmer: +49 (0) 761 270-34980 |
Transplant- koordination | +49 (0) 761 270-34950 |
Informationsbroschüre vor allogener Stammzelltransplantation
Herausgeber: Prof. Jürgen Finke, CCCF
Ernährung ohne Infektionsrisiko für immunsupprimierte Patienten
Empfehlungen der Ernährungsberatung
Station Löhr
Die Transplantationsstation Löhr befindet sich im zweiten Obergeschoss des Interdisziplinären Tumorzentrums (ITZ). Die Station umfasst 26 Betten, davon sind 12 Einzelzimmern. Die Station Löhr ist komplett klimatisiert mit Reinraumfilterluftbedingungen. Alle Zimmer haben Fernseher, Radio sowie Internetanschluss.
Stationsarzt: | |
Telefon | +49 (0) 761 270-34980 |
Telefax | +49 (0) 761 270-96-34990 |
Pflegestützpunkt: | |
Telefon | +49 (0) 761 270-34940 |
Telefax | +49 (0) 761 270-34990 |
==> Zentrale Ambulanz / Terminvergabe im ITZ
Ärzteteam
Nachsorgetelefon für Patienten | +49 (0) 761 270-34989 | |
Telefax |
Die Nachsorge erfolgt über die Transplantambulanz im ITZ zusammen mit zuweisenden Kollegen und Zentren.
Im Anschluß an den stationären Aufenthalt besteht die Möglichkeit einer Rehabilitationsmaßnahme. Dafür wurden mit 2 Kliniken integrierte Rehabilitationsprogramme entwickelt:
- Klinik für Onkologische Rehabilitation
in der Klinik für Tumorbiologie
Dr. med. Timm Dauelsberg
Breisacherstr 117
79106 Freiburg
Durch diese integrierte Versorgung ist die lückenlose Betreuung in der besonders wichtigen Phase nach Transplantation gewährleistet.
Die Übertragung von Blutstammzellen zwischen verschiedenen Individuen setzt eine weitgehende Übereinstimmung der Gewebemerkmale (HLA) von Spender und Empfänger voraus. Die Chance dafür liegt bei 2 Geschwistern statistisch bei 25%.
Alternativ und mittlerweile Routine ist die Transplantation von einem nicht-
verwandten Spender. Unser Zentrum ist national und international vernetzt: durch unsere sektionseigene Spendersucheinheit kann auf weltweit mehr als 13 Mio. registrierte potentielle nicht-verwandte Spender incl. Nabelschnurblutbanken zugegriffen werden, um bedarfsgerecht und zeitnah für unsere Patienten einen geeigneten Spender zu identifizieren. Voraussetzung hierfür ist eine Bestimmung der Gewebemerkmale (HLA-System).

Frau Petra Isele-Hiß
Telefon | +49 (0) 761 270-34950 |
Telefax | +49 (0) 761 270-96-36670 |
med1-transplantkoordination@uniklinik-freiburg.de petra.isele-hiss@uniklinik-freiburg.de | |
KIM-Mail | medizin1.transplantkoordination@uniklinik-freiburg.kim.telematik |

Frau Ana-Luiza Firlus
Telefon | +49 (0) 761 270-34949 |
Telefax | +49 (0) 761 270-96-36670 |
med1-transplantkoordination@uniklinik-freiburg.de ana-luiza.firlus@uniklinik-freiburg.de |

Frau Sermin Kleist
Telefon | +49 (0) 761 270-34949 +49 (0) 761 270-32234 |
Telefax | +49 (0) 761 270-96-36670 |
med1-transplantkoordination@uniklinik-freiburg.de sermin.kleist@uniklinik-freiburg.de |

Herr Dominik Weis
Telefon | +49 (0) 761 270-34949 +49 (0) 761 270-34947 |
Telefax | +49 (0) 761 270-96-36670 |
med1-transplantkoordination@uniklinik-freiburg.de dominik.weis@uniklinik-freiburg.de |

Im Transplantlabor der Sektion werden die Blutstammzellpräparate aus dem peripheren Blut oder Knochenmark für die Patienten vorbereitet und die entsprechenden Qualitätskontrollen durchgeführt. Untersuchungen zum Chimärismus mittels hochempfindlicher molekularer Methoden erlauben den Nachweis von Spender-bzw Empfängerzellen im Verlauf nach Transplantation. Die Gewinnung von Stammzellen aus dem Knochenmark von Spendern wird durch das Team im Zentral-OP durchgeführt. Spender-Lymphozyten (Donor Lymphozyten Infusion; DLI) zur Immuntherapie nach Transplantation werden zur Anwendung hier aufbereitet
Mitarbeiter/innen
Martina David I Medizinische Technologin | |
Telefon | +49 (0) 761 270-35820 |
martina.david@uniklinik-freiburg.de | |
Anja Kaufmann I Medizinische Technologin | |
Telefon | +49 (0) 761 270-35820 |
anja.kaufmann@uniklinik-freiburg.de | |
Sabine Enger I Techn. Assistentin | |
Telefon | +49 (0) 761 270-35820 |
sabine.enger@uniklinik-freiburg.de | |
Dr. Miguel Waterhouse | Biochemiker | |
Telefon | +49 (0) 761 270-35820 |
miguel.waterhouse@uniklinik-freiburg.de |
Die Sektion allogene Stammzelltransplantation ist seit 2005 zertifiziert nach dem JACIE Standard (Joint Accreditation Comitee der ISCT und EBMT).
Die Sektion ist Mitglied
- der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation (DAG-KBT),
- des Deutschen Registers für Stammzelltransplantationen (DRST),
- des ZKRD,
- der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT-),
- des amerikanischen National Marrow Donor Programs (NMDP)
- des Center for International Blood and Marrow Transplant Research (CIBMTR).
Die Verfahren der Stammzelltransplantation werden ständig weiterentwickelt: dies geschieht durch klinische Studien zu den verschiedenen hämatologischen Erkrankungen.
In der Sektion werden eigene Therapieprotokolle entwickelt und es werden nationale und internationale Protokollen zum Einsatz gebracht. Die Ergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und publiziert (s. wissenschaftliche Publikationen).
Die Dokumentation der klinischen Daten ist wesentlich zuständig für die Qualitätskontrolle und - Ergebnisanalysen sowie die Grundlage für wissenschaftliche Studien.
Medizinische Dokumentation: | |
Irmgard Matt | |
Telefon: | +49 (0) 761 270-33200 |
Telefax: | +49 (0) 761 270-34990 |
E-Mail: | irmgard.matt@uniklinik-freiburg.de |