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Behandlung

Nierenerkrankungen und Dialyse

Nephrologische Ambulanz

In der Nephrologischen Ambulanz werden Kinder mit akuten oder chronischen Erkrankungen der Nieren und Harnwege betreut. Die notwendige Diagnostik einschließlich Blut-, Urin- und Ultraschalluntersuchung führen der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin sofort in der Ambulanz durch. Möglicherweise notwendige weitere Untersuchungen (z.B. radiologische oder nuklearmedizinische Diagnostik) werden danach zeitnah terminiert. Wir betreuen Patient*innen mit Nierenfunktionseinschränkungen intensiv, um das Eintreten eines schwerwiegenden Nierenversagens zu verzögern oder zu verhindern. Falls nötig, wird eine unterstützende Therapie begonnen und regelmäßig überprüft. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die konsequente Blutdruckeinstellung, die regelmäßig durch ambulante 24h-Blutdruckmessungen überprüft wird. Vor allem beim Vorliegen einer angeborenen Nierenfehlbildung entscheiden wir nach intensiver gemeinsamer Diskussion mit den Kolleg*innen der Kinderchirurgie und Urologie über das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen.


Dialyse

Wir bieten alle Formen der akuten und chronischen Bauchfell- und Hämodialyse an. Die dauerhafte Bauchfelldialyse erfolgt in der Regel mit maschineller Unterstützung durch einen sogenannten Cycler, der die Dialyseflüssigkeit nachts regelmäßig austauscht. Es werden nur neuere, biokompatible Lösungen verwendet. Erfahrungen mit Lösungen und Geräten beider Hauptanbieter auf dem Markt sind vorhanden.
 

In der ambulanten Hämodialyse wird die Bikarbonatdialyse mit unterschiedlichen Formen der Antikoagulation (Heparin, Zitrat) eingesetzt. Auf den Intensivstationen stehen die kontinuierlichen Verfahren bei schwerkranken Kindern im Vordergrund (CVVH, CVVHD, CVVHDF). Alle im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin durchgeführten Dialysen werden durch das kindernephrologische Team betreut.
 

Extrakorporale Verfahren

Alle extrakorporalen Therapieverfahren im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin werden vom kindernephrologischen Team durchgeführt. Dazu gehört die Plasmapherese, bei der das Plasma der Patient*innen gegen Eiweiß oder fremdes Blutplasma ausgetauscht wird – entweder, um krankheitsverursachende Plasmabestandteile zu entfernen oder um fehlende Plasmabestandteile mit fremdem Blutplasma zuzuführen. Bei regelmäßiger Notwendigkeit der Entfernung von Antikörpern oder Lipiden aus dem Plasma kann die Immunadsorption oder die Lipidapherese eingesetzt werden. Eine besondere Form der extrakorporalen Therapie ist die extrakorporale Photopherese, bei der aus dem Blut gesammelte Blutkörperchen behandelt und reinfundiert werden. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie werden Kinder nach Knochenmarktransplantation mit diesem Verfahren behandelt.


Nierentransplantation

Die Nierentransplantation ist die effektivste Form der Nierenersatztherapie. Jährlich werden im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Freiburg in Zusammenarbeit mit der Sektion Transplantationschirurgie der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie fünf bis zehn Nierentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Mit einer in Freiburg entwickelten Operationstechnik transplantieren die Ärzt*innen auch Nieren von Säuglingen und Kleinkindern mit großem Erfolg. Am Transplantationszentrum Freiburg besteht eine langjährige Erfahrung mit Lebendspenden mit kompatibler oder auch inkompatibler Blutgruppe. Bei Nierentransplantationen ohne erhöhtes Risiko wird als Standardimmunsuppression eine Kombination aus Kortikosteroiden, Tacrolimus und Mycophenolat Mofetil eingesetzt, wobei die Steroide bei unkomplizierten Verläufen nach sechs bis zwölf Monaten reduziert und abgesetzt werden können. Mit diesen Medikamenten wird die körpereigene Abwehr nach der Transplantation unterdrückt.

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

Postadresse: Mathildenstraße 1
Anfahrt: Heiliggeiststraße 1
D - 79106 Freiburg

Telefon:+49 (0)761 270 - 43000
Telefax:+49 (0)761 270 - 44490